Meistersonett 13
IN DEM WARTEN AUF EDEN
Was auch immer ich tue
Bin ich Gründer von Weden
Die wie Perlen der Ruhe -
Und ich träume als könnte
Dein Geschlecht mich vermummen
Und das mir noch Vergönnte
Mich (dich befruchtend) verstummen
Lassen. Tut nichts zur Sache…
Wie ein glückliches Tier
Wie ein Hamster die Runde
Niemals schliesst halt ich Wache
An der offenen Tür -
Es beginnt in der Stunde.
Meistersonett 14
ES BEGINNT IN DER STUNDE
In der Chären in Kunde
Übergeht: wenn im Bunde
Mit dem Hasse erfunden
Ein gewendeter Kreis…
In der Charon das Eis
Bis zu neuerem Mais
Noch nicht wieder gefunden…
Und ich wische noch taub
Mit der Harke das Laub
Dir aus welkem Gesicht…
Wie es leicht wird mitunter!
Ging die Barke auch unter -
Ein Zurück gibt es nicht.
ALL DIE SCHÄDEN… VERRÜCKT!
Und ich spreche nichts aus
Rein gar nichts: verunglückt
Ist das Wort von dem aus
Ich zu dir balanciere
Schon bevor ich es rufe:
Ausgerutscht auf der Schmiere
Und zertreten von Hufen…
Mit der Wucht eines Sturms
Der ganz ohne Ziel -
Was für Stürze und Schäden!
Jeder Fall von dem Turm
Ist der Rede zu viel
In dem Warten auf Eden.
AUS DER OFFENEN WUNDE
Quäken Neins wie die Enten
Und verzerren im Bunde
Mit den Füchsen als kennten
Sie den Ausgang vorm Ende
Die Visagen der Frauen
Zu dem Lächeln das wendet
Das Gewissen zum Pfauen:
In dem Keckern erleben
Wir ein Eden wir Männer…
Mit den buschigen Schwänzen
Ist die Stirn zu umweben
Wie mit Lorbeer. Als Kenner
Werden wir uns bekränzen!
IN DER STILLE DER NACHT
Schlägt mein Herz wie Schritte
Auf der Treppe. Erwacht
Lausch ich drauf und erbitte
Dass zu mir du doch kämst.
Tief in meiner Mitte
Dass nach mir du dich sehnst
Pocht das Blut. Den Ritten
Die getan auf ihm wurden
Sinnt der Körper noch nach…
Und ich liege erstarrt
In der Kälte und wach.
Müll und Most auf Hurden…
Hab vergebens geharrt.
ALS KÄM’ ALLES ZURÜCK
Die Umarmungen Laute
Der verlegene Grimm
Wie ein Wind aus der Flaute…
Und ich sage noch - wir!
Und dann senk ich das Kinn.
Wie ein Ochs bin ich hier
In die Arbeit gebückt
In die Erde des Redens
Die dem Schweigen entgegnet
Mit dem Kehllaut des Wunders.
Selbst die Pflugspriet gesegnet
Von dem Blut des Erredens
Aus der offenen Wunde.
ES GIBT NICHTS ZU BEREDEN.
Als fiel alles zurück
Auf den Anfang auf eben…
Der Moment reisst ein Stück
Aus der Zeit. Es entstehen
In den Mustern die gestern
Voll von echtesten Gesten
Sedimente des Flehens.
Und die Kinder erlernen
Wie die Muster mit Wörtern
Und Geschick zu erweitern
Sind - ein Spiel vom Entfernen…
Wir ertrinken im Schlick.
Als käm’ alles zurück.
HAB DAVON NICHTS BEWAHRT
Von den offenen Türen
Kann nur selten noch spüren
Eine wärmende Art
In den eigenen Werten…
Was gewesen - verglüht.
Was geworden - bemüht.
Sind vergessen im Werten…
Nichts gibt's das sich bewährte
Ausser Gleichmut und Härte
Ausser Rührung und Schmähung -
In den Kammern des Lebens
Ist die Liebe die Blähung…
Es gibt nichts zu bereden.
Ich - in Übung der Wacht
Ganz abgeschlafft. Nichts vollbracht
Ausser Vorwurf und Flucht.
Ich - gehockt in die Furcht
Vorm Schablonen-Disput
Den du anlegst an das Gut
Das ich rette aus dem Tag.
Muss sich drehen das Rad
Durch den Eifer des Hamsters?
Stehe müd unterm Fenster
Deines Willens… Gespart
An der Gier des Verdrehens
Und am Mut des Gestehens.
Hab davon nichts bewahrt.
Eines Kusses Erkenntnisse
Wie die Glut von Hornissen
Die der Höhe entrissen
In der Wucht der Saison.
Und begriff’s die Raison
Nicht mehr länger wär’s plaisant.
Was gering in dem Rayon
Noch vibrierte ein bisschen
Hisste Flagge der Scham…
Und mein Kopf lag als Frucht
In dem Weissen der Bucht
Deiner Brüste… Im Schacht
Einer Treppe der Hahn…
In der Stille der Nacht.
In dem wirklichen Licht
Ist geschehen am Fleisch
Die Erwägung. Und beige
Ich ertrage das Gewicht.
Hat gemundet die Maische?
Ich erblicke’s im Gesicht:
Du erwogst den Verzicht.
Hast gewusst, was ich heische?
Was gemeint war ist nicht
Was geworden aus Eis.
Lass uns suchen die Hemmnisse
Im Verwirklichten nicht…
Und wie brennen ich weiss
Eines Kusses Erkenntnisse!
Wie die Mücken - Geschehnisse!
Unverwehrt sind gefallen
Erste Brücken. Verwehnisse
Die gehängt in die Fallen
Deiner Augen. Geständnisse
Wie die Nomen und Arten
In dem Flieder der Kenntnisse
Uns im Schweigen erwarten.
Doch die Schulden geschehen
Wie der Regenfall sommers
Und die Augen sind dicht
Und verschlossen dem Nahen
Eines weiteren Kummers
In dem wirklichen Licht.
Hab vergebens geharrt
Aufs Erwachen der Triebe -
Hab ergeben gescharrt
Nach den Kötteln der Liebe…
Das Erleben ist fart
Of illusions! Siebe
Des Versehens… Entart
Ich gebeugt über Triebe?
Wie die Loipen die Spuren -
In dem Schillern: Begier
Nach dem pünktlichen Akt.
Was ich trage wie Suren
Auf den Lippen verlier
Ich in Übung der Wacht.
Ein Zurück gibt es nicht.
Eine Brücke dreht sich
Unverrückt. Gibt es nicht
Ein Genick auf dem ich
Ungebeugt Ausschau hielt’?
Nicht das Deine… Zeugt ich nicht
Von den Traum-Tücken? Hielt
Ich bereuend hin Gesicht?
Ein Zurück gibt es nicht.
Und ich bück mich auch nicht.
Gibt es nicht noch Lücken
Im Geweb der Geschicke?
Wie die Mücken - Geschehnisse…
Von den Träumen - Verzeihnisse?