So möchte ich einen Ledergesang anstimmen –
mit dem fleischigen Teil meines Herzens
hoch aufgerichtet in die basische Zärtlichkeit zu den Augen und zur Tollheit:
eine Art Kronleuchter aus Sehnen und Sehnen unterm Schraubenfuss der Praxis
ein Igelpfad zwischen Tropfen und Blei
und gereckt in den Büschen kauern
halb Indianer halb Dominikaner.
So möchte ich klopfen auf die ockerfarbene Flaschenbürste und auf die Perlmuttblätter
in der Hitze und Unaussprechlichkeit von Lauten
die wie Preiselbeeren die wie mit Spinnenbeinen an das sandgefüllte Glas klopfen: sind das deine Augen?
und mit den Barthaaren ertasten bis hinauf in den Regenwald des Unterlids und
in die Flechten der Iris und die Myriaden Augenblicke
die du verteilstund mit dem Zeigefinger einer Antenne
unter der Himmelskutte das runde Wiehern ausscheiden –
So möchte ich am Rattenschwanz der Wirklichkeit so lange zerren
bis die Laute wenn nicht vorne gemacht
so doch hinten bekommen werden und das tolldreiste Flüstern der Epidermis
unter dem Möchtegang von füchsischen Absichten und strauchförmigen Winkelzügen
und einmal ganz ohne die flatternde weisse Fahne des Alters
aus ihrer karolingischen Minuskel traubenartig aufschwillt
und in einer Flamingorötung in den unteren in den hinteren Regionen
aus heiserem Absaugen von Zeit und ringenen Witwenhänden aufgeht.
So möchte ich auf den Morsecode gestrichen mit blau gefalteter Zunge eindringen
in die symbiotischen Aberwelten uvularer Salbung und
in die windgeschweiften Säurezustände voller gepfropfter Wahrheiten:
unter der Maseratikappe für ausgeschürfte Fossilien härtet sich
Ton um Ton und bauschig aufgerichtet
im Ho-ho-wie zwischen wahrhaft und wahrhaftig
und mit Blaubart-Zärtlichkeit die grüne Hand der Zeitlichkeit.
So möchte ich wie Kohlensäure in den Asphalthimmel platzen
ein Troublefête mit posterodorsalen Limonadenwörtern
und Austernschraube für Lippenhecken und Backenzähne:
und ich Nathanaël Sohn von Thomas ziehe meine Furche in die sandige Finsternis
hinein vor der Entstehung von Schwerkraft und schlingender Materie
vor der Frage nach deinen Algen und raube in der klingelnden Nacht
noch vor dem Klopfen der Engel den Vermeil-Verbiss an der Ikonostase deines Bauches.
Meine Lippen springen –
und im All-Kehlkopf verstört das Pfeifen der Antennen die Lichtwürfe in der Konstanz ihres Zitterns
und über der Atacamawüste schliesst sich die Blende und das Salz und die Artemia schütten die Rosarosse der Beginne und Vorkehrungen
mit kampflosen Augenaufschlägen und forschenden Schlürfgeräuschen zu
und die gerollten Muster in den Handlungsansätzen ebenso wie die Sätze der Mutter
(oh diese parataktischen Andersweitigkeiten der Provinz!)
schlüpfen wie Spurenelemente und Kater durch mein Porengitter und sprengen die herrschenden Meinungen davon
was Boden und Fuss davon
was schnaubende Boliden und duftenden Linden
mit den Sprunggelenken und den Fassdauben im Augenblick des Aufpralls im Keller anrichten
im Keller sage ich mit fossilen Lippen und diesem knackenden Krabbenlaut ganz ohne Bolus im Rachen –
düstere achtbödige Lasuren über dem prächtigen Himmelscheit:
ich ziehe darüber hinweg
ich ziehe darüber hinweg die letzten Kehllaute der Lust und die ersten Schaubrote der Angst und schreibe über den Masuren
denn so scheint es sich darzustellen im spitzen Winkel des Eintreffens:
eine weite Weidelandschaft mit im Licht schimmernden Wasserlöchern –
schreibe mit einer Krängung und schon
stösst der Schnabel herauf und entgegen als läge ich noch im Baggersee –
von den Mazurken aus Steingut und Skorbut
von den stirnlosen Abzügen und den gefrorenen Gestirnen draussen
im wagenlosen Anfang und im Bissentod der Geometrie geformt:
ich schabe am mit der Kompassnadel am zitternden Leib der heiligen Mutter
und das ekstatische Fiepen schiesst aus der schwarzen Schale und lässt die Ohmmeter ausschlagen wie Fohlen:
als schriebe ich an einer Votivtafel für Laghet!
Und kein Rabe galoppiert die Ohrtrompeten hinunter oder die Abgründe der Lichtwürfe hinauf an diesem tauben Ort:
noch stiege ich krebsschrittig diesen salzigen Zinnen entlang
unter denen der Adamsapfel hüpft
als schälte ihn die Klinge einer Okarina –
und mit einem Schneckensprung
drei Viertel irden und ein Viertel linksgewunden
stehe ich am Apex und hing eben noch in der Gaumenwand.
Diktatur des Staunens: Vor-Schrift
für eine Öffnung – und Gänse in ihrem Sträflingskleid
am Saum der Perspektiven: keine noch so zugenähte
Kluft vermag über das Kielwasser zu täuschen
das sein auseinanderstrebenden Knochen im Winterhimmel zeigt:
Hingabe von Luft in Passwörtern vor Vor-Toren
hinter deren Beulen im Ventilatorfauchen
an Zettelkästen-Ärschen geschnipselt wird
denen Zähne wachsen und niemand bemerkt die Kraft
für die ich Edison spiele: Stufe um Stufe und ohne Beschriftung
aufgestiegen in den geifernden Zenit mit einer Stimme
Eiterhell am Euter der Pannen straffe ich die Wangenwand
und sage noch nichts zu all den versorgten Gütern und wilden
Gerüchten: das übliche Gaffen soll mal überwiegen.
Und schrieb ich vorher vorher die zunehmende Stotterung
an der Baustelle oder auf der Kippe: niemand vergeudet mehr
Papageienschwänze die wie Schaitan blitzend
in die Verkabelungen fahren und meine Haut kabbeln lassen –
ich schenkte dir Namen wie kläffende Wunden
und aufgerissene Meere wie nicht fachmännisch ausgeführte Sturzflüge
und im Speichel meines Angesichts gähnt die Diktatur der Empirie
mit ihren Ärschen voller Karies blöd aus der Wäsche –
als weiteres Indiz für eine Öffnung: unaufhaltsame Entropie
in den Guschen gischtend und niemand hat die aufgeplatzten Sesamkerne
untersucht: der Mond über allem und ich blute
mit heliumheller Stimme und fasse ein Vietato
in Empire-Stuhlbein-Löwenblecken an – übliche Geizes-Raserei:
und der Berg geht zum Meer und das Heulen fällt aus den Wolken:
Der übliche Demagoge! Und ich schiebe die Lippen vor
bis in deine Buchten und ich öffne die Schere weiter
zwischen dem Staunen und dem Schilderwald –
willst du nicht suchen die Nesseln und Nelken
Kindchen? – und in der tropfenden Milch der Dämmerung
fasse ich die Leitungen und Perspektiven an
(wieder ohne Handbücher noch Daunenkissen!)
und schlucke ein ums andere Mal
als trüge ich den Krieg nach Karthago
die Arschgeigen und die Schleimhäute und die Passwörter
als teilte ich meinen Kopf in mich und dich und
während meine vorher-beschrifteten Wangen mit saugendem Geräusch
Schlundversuche anstellen und gleichzeitig sich
zugvogelhafte Sprachlosigkeit einstellt
als löse jemand das Problem der Diplomatie mit einem Zahlenschloss:
und die Knastbrüder wie Perlen im Hof aufgereiht
mit ihren Wimpern schlagen wie Gänse und ich
in meiner eigenen Mundhöhle
in die nur du mutig die Zunge schiebst
auf der Suche nach dem üblichen Staunen
schicke meinen Pinochet vor
als einziges was vorgesehen ist und
springe mit ihm in der Wange über die Klippe und
klinge –
Noch warten keine Wühltische auf mich –
die Preisschilder baumeln im Ausschnitt –
windlos liegen die Kissen –
heisses Öl spritzt auf meine Schulterblätter –
mit geschlossenen Augen und zuckendem Mund
zähle ich auf
die restlichen Küsse
für das Weggeld.
Im Schatten eines fallenden Blattes und stolz
krümme ich mich über das Häufchen
und halte meine spröden Hände darum:
niemand spuckt auf dieses Wehr
in dem preislos baumeln
die restlichen Bilder und summenden Nerven
und in meinem Rücken ist Wind.
Die Haare eine Filzmaske und die Zunge eine Meerbrasse
messe ich den Abstand zwischen
Stationen und Ständen
mit Plastikrascheln.
Noch spricht man mich nicht an –
hört man nicht die stummen Kerzen meiner Zehen –
beugt man sich über die Auslagen
und die roten Rücken der Därme leuchten
im Gebet um Senf –
was für einen Ständer ich habe!
ich rolle ihn neben mir her:
angeschlossen an den milchigen Beutel
in dem wabert
halb Schorf halb Schleim
das restliche Wirklich und das nährende Eigentlich.
Noch warten keine Wühltische auf mich –
keine Hand liegt auf der roten Schulter –
die Preisschilder baumeln rastlos in meinem Schritt –
trocken liegen die Küsse –
und mein Zahnstein liegt ausgebreitet und trittfest
in den Lücken des Laufens
Ich bin deine Rosung und du bist meine Herzung.
Wir haben Umschwung: und rundum
Ist die Stille und die Mulden im Bett.
Die Beruhigung ruft mit barem Fuss
Nach deinen Rudeln von Küssen und
Nach meinem Handeln von Glut.
Du bist meine Herzung und ich bin deine Rosung -
Ein grosses Tun über den Bund
Hinaus in die Tusche des uns -
Wir treten aus der Schonung in die Waldung.
Mitten im Schneckenklee führe ich dich ein:
oben und unten gleich lang und keine Draufsicht.
Entfernt erinnern wir uns an das sagenhafte Jucken.
Während Schluckmomenten hältst du die Handreissschiene wie ein Instrument der Ergötzung und ich unterm Reissbrett
überströmend von Speichel und Jugend –
und vergesse nicht die Gnadenlosigkeit der Ringmuskeln und
die Gedankenlosigkeit des Kehlkopfs:
ich höre noch das Schaben an der Zellulose in den Plicae transversae –
und ich denke an die gleichschenkligen Dreiecke im hellen Saum der Neonbatterien und deinen Gang:
eben zur Vertikale prokrustet und den Hals in einer Beflissenheit zur besseren Resorption der Stärke in kaudaler Pelikanhaltung –
ergötzlich sieht das nicht aus:
aber es ist still und ich vergesse nicht
es ist die Stille nach der Frage
(und niemand ist mehr da)
darum könnte es sich gehandelt haben –
ich hielt die Schablone fest in der Faust
als wäre mit Schluckstörungen zu rechnen
aber nicht einmal das schien mir gesichert
und auch erbrochenes Feuer möglich –
sah die den Plan falten: Haustrum um Haustrum verschwand er in deinen Händen und war am Ende
grad so gross wie mein Gesicht.
Mitten in der Schneestille führe ich dich ein:
ein kranialer Vorbote von Hernien und Reflexen.
Es gibt keine Amylase
die dir hülfe: und der Sphincter
ist selten Bestandteil der Show oder Schlagzeile.
Im blauen surrenden Licht konnte nicht vergessen werden
dass die Zirkel einer letzten Fliege nicht von deinem Einsatzzirkel gezogen wurden und ich
im Rachen der Korridore und im Rektum der Produktionslinie
die fluoreszierenden Botschaften der Lösungsmittel erspähte:
kein Auskommen ohne Verwindung –
keine Einkunft ohne Peristaltik:
und kein Vergessen ohne Strichliste.
Und doch ist Jucken eine Ergötzung:
lässt sich nimmer vergessen
auf den einsamen Spielplätzen der November –
lässt sich nimmer aussitzen:
ein speichelschimmernder gut durchbluteter Lappen des Lebens im warmen Brausen.
Der Ball ist im Lager: sattes Leder –
die Leber eines Hais oder ambre gris –
und es taut in den Beckenbereichen der Grossmütter:
nur noch die eine Parade zur Vervollständigung einer strafferen Leihvaterschaft.
Andere Bälle unterliegen den Gezeiten aus rarifiziertem Trauma und unkostbaren Luftwegen:
sinken als wären sie geflüchtet in die eingedickten wärmedemmenden Schichten eines Totmanns.
Die Fatigue rollt über die Scherben des Stoffwechsels nicht unversehrt hinweg:
um ihre Gargantua-Knöchel rieseln die foie-gras-farbenen Würfel ungesättigter Wahrnehmung vor und zurück.
Vor und zurück: geballte hypnagogische Kraft
eingesaugt vom XX. Parteitag
ausgeschieden von Enola Gay –
eine Wiegenbewegung oh nichts anderes
ein Blick aus dem Schlafzimmer: die Grossmutter bauscht die blutroten Kissen und Decken über die am Abgrund versammelten Stühle und steht für Momente über dem Schwarzmarkt an der Friedrichstrasse und den kyrillischen Schildern –
und es taut in den Stempelmaschinen
("der Sprache nach war sie eine Russin")
und in der Errichtung des Potala auf dem vom Menstruationsblut verkrusteten Brustbein
und im Bergen des frisch geschlürften Asphalts (mit und ohne Abdrücke und Schneckenschleifspuren)
tänzelt die Zunge des Apparates in einer Art Glukoserausch über die Beschlüsse und Ausreden hinweg:
zum grösseren Wohl der Menschheit.
Und als die Menopause fällt in die ungeschlüpfte Kibernetik und in die ausgerollte Bannmeile der Blutsperren –
als die verstopften Kapillare bersten vor Gelbheit und die letzten Knorpel unter dem Druck sedimentieren
ist es an den Nilometern (und die uringelben und ringelblauen Eierschalen treiben wirbelnd obenauf) ihre Aufgabe zu erfüllen:
keine Weisung mehr und keine Glutaminsäure
kann das Seufzen der Menge dämmen –
denn der Ball rollt umgedreht
(immer noch von hartem Leder)
zwischen den Zelten hindurch und stösst eine Schneewehe um.
Denkt nicht an Frühling und an Äther –
an keine Rotstifte und Destillate –
an keine bronchiale Brachialphasen –
und mögen sich die Koordinaten auch blähen:
aufgesessen wird immer: Spulen wringen und
in von Estern angereicherten Grübchen
verdunsten Gepflogenheiten und laufen Vorsichten und Versprechen ein –
Sämiges Charadenmaterial für Bock und Zicke in den Spülkästen der Bildschirme:
kühl verwirbelt liegt es anders, russischer auf Bauchdecken und Karotidensträngen:
sto gramm im Frühling der Anschlüsse und rotgemalten Grenzverläufe:
Drüsenland lernt Vegas-sparen –
Glyptotheken voll durchsichtiger Süsse.
Eingebrannt in die dralleren Scheiben und vergünstigt um einige Aufmerksamkeitsspannen
und doch mehr als warme Luft oder andere Entenformen und Sommerlöcher
und den Behauptungen der Gegenwart näher wie IKEA-Anleitungen
lesen sich ganz unrussisch und
unvernebelt die schlichten Wülste der Unterwerfung unter die Druschina der ungesättigten Leibeigenen von ausgeblasenen Gottesnarren und auslaufenden Drehscheiben –
und kein Äther und kein Destillat:
lange Ketten von Äusserungen entstehen:
Neutralfette stopfen die kreisenden Anlagen von Gut und Böse –
Chimären in Form von Drudenfüssen und weltweit verbreiteten Luftschlössern
die schwer auf der Evolution lasten:
Anwalt-Ärsche und Stimmen für Potentaten.
Auf den Koordinaten die Ringe von Zucker
ausgerichtet von Kutschen im Sonnenuntergang und Unique Visits.
Und kein Frühling daraus und
kein Rotstift perforiert
Leichentuch und Stützstrumpf.
Haftungsausschluss: keine disziplinarische Antwort mehr
für ungebändigte Schienbeine und das gehäufte Schlucken von Kaffee.
Während des Schlitterprozesses gelingt in seltenen
Fällen eine sensomotorische Verstärkung des Taumels mittels
Bergung des Kopfes in den Achselhöhlen. Das Abstossen und gleichzeitige Erhalten des khakifarbenen Bolus
dem das Rollen abhanden gekommen ist
noch bevor er die Zunge an die obere vordere Gaumenplatte drücken konnte um den dafür angemessenen Laut zu produzieren
oder im besten Zusammenbruch anklagend in die Richtung des beschleunigten Leders zu blicken
diese beiden aneinanderhaftenden Handlungen
begleitet vom für den Schrei notwendigen Aspiration
eine also ganz unabsichtliche Aktion
angeleitet von Papillen und Schluckzentren und Gravitation
laufen automatisch und ohne Warnschilder ab
und ohne Rücksicht auf ein allfällig vorhandenes Ethos der Schliessmuskeln.
Das Produkt dieses Vollzugs aspiriert auf mehr als
Pflicht und Bändigung: es handelt sich hier um keine willentliche Verschüttung.
(Indes es durchaus als zulässig gelten könnte
in diesem Moment nach Münzen zu grabbeln
um Lösegeldforderungen oder Lockerungsübungen zuvorzukommen
ist hinzuweisen auf
die peristaltische Fortdauer
sowohl der Erschütterung als auch des Taumels.
Nur ein Boofke fände es hier gelegen
spurensichernd an Gummiabrieb und Spuckelettern auf Asphalt und Wangen zu lecken.)
Das Kartonschild auf Höhe des beschleunigten Leders ist zu beachten:
die Waschung des Perineums in den fraglichen Perioden der Entsicherung
wie auch die Häufung von Heruntergekommenheit
(allerdings ohne bekömmlicher zu werden)
vollzieht sich mit der nötigen Kunstfertigkeit.
Von Disziplin zu sprechen erübrigt sich.
Das Willkürliche dieses Ablaufs ist nur vorgespiegelt und
voraussetzungslos: ob es schmeckt oder nicht
nimmt er seinen Lauf. Morgens und abends
entspringt der Kloake die Mauerweisse und die Himmelsbläue.
Wenigstens unter den Schwingen riecht es nach dem Schweiss der tätigen Fingerbeeren.
Verzehrt vom Taumel: das Trauma vom Aufstieg.
(für Thomas Kunst)
Ins Zeitliche hinausgeglittene
Formosa-Farm: in Blau eingelegte Türen
führen an den gelben Pool:
Die Fortsetzung von Lügen mit den Mitteln der Buntheit
im Bunde mit den Hosen der Futuristen und
ein wenig Milch der Ähnlichkeit.
Ich bin kein Mensch: bin ein Kirschenstein im
anbrandenden Cocktail der anstehenden Sprache
und verfalte die Pocporn-rupfenden Sklaven.
Die Gemüsebrüste vorgestemmt
erhebe ich meine Papillome
in die Herrlichkeit der Vermurmelung:
Es gibt keine bessere Tüte als mich
Es gibt keine weichere Dotterung als mich
Es gibt keine schleichendere Refektion als mich.
Die Salatköpfe auf Kniehöhe sind mir lieber
und die Hüpfer auf den kupfernen Mädels
beschreibe ich gerne als des Sitzleders würdig.
Erzählungen in Apfelkernen:
Ein Haus im Wald mit Hungerschätzen und
andalusischen Absätzen.
Ich lege meinen Schoss in deinen Kopf.
Die Bissen liegen in den Magerungen:
Vom Süden armierter Argwohn.
Den schweissigen Nasenflügeln abgerungen und
den vom Grün verklebten Fenstern.
Und die Zeitrückstände sternen in die Zukunft:
Im Minimum ein Wort darum.
Im stampfenden Grau schweben die Körper:
und die Büsche stemmen ihre Haut gegen die Luft.
Der Wagen der Wahrnehmung in ungekrümmter Rinne:
Das Haarnetz aus Hitze und Schweisstälern
über die Erinnerung an dich gebreitet
mit einer lichten Wärme und echtem Harm.
Wie ein schnelles Flüstern steigt aus dem unmittelbaren
Darm der Zeit mit all seinen Zotteln dein graues
geplättetes Gesicht aus dem Dickichtoval.
Sieh dich um: die zahlenmässige Ergebenheit
Aus nesselgründlicher Verlegenheit und
unverhindertem Selbstzweifel stellt
Wetterlagen in Frage und das Lachen der umstehenden Kinder:
die Unterlegenheit des Mannes und die Geburt
eines Knöchels volle blasenhaltiger Flügel.
Sieh dich nur um: die umstehenden Umstände waren dir
zu lange Unterstände und die fortgesetzte Gründlichkeit
des Brandes Ausrede vor der Ergebung ins umgebende Lachen.
Das gewandete Gesicht bringt die Nachtschatten
Ebenso zum Sacken wie die Argusmerksätze:
Eine Mühle mit Gegenwänden im Riechsalz.
Und die Fahrrinnen im Rücken nüsseln:
Ich bin nur die Botschaft der Brockenstuben und
Mirkosen. Das eingetütete Blütenheer
Springt auf die Zähne von Muttern und konzentrischen Kreisen
die zu wenden nur bedingt gelingt
wenn die Sternschwaden ihr Salz ins Glas mauern.
Ich liebe die Kabeljau-Morgen:
Die Verkabbelung von unglücklichen Umständen
mit den untrüglichen Urständen der Netzhaut.
Die Crème de la Crème der Vereinungspflüge einmal ganz ohne
Rahmenabkommen und Erscheinslüge
über mein Unbilden-Herz ziehen:
Ich liebe die Steuerfüsse der Finken
und die Stempelsätze der Lilien
und die ungeschlagenen Schuppen der Prüfungen.
Der Kaffee ist ein abtrünniges
Fest der Beutelungen: Safari
und Rizinus. Die Nüsse der Küsse
Traben über die Hohrücken
eines abgewandten Morgens
der langsam der Naht entlang einläuft -
Dann gibt es noch die Backpfeifen -
Aus dem glasgrauen Himmel
mit heller Stimme aufgerappelt
in die noch unverwandte Bitternis.
Auch meine Mutter war so eine Pflanze, bei jeder Berührung oder Rührung verliess sie den Alltag,
Als flüchtete sie aus einem Stall, setzte sich in ihre Ecke, kratzte an ihrer Stirne herum,
Mit vor wortloser Panik bebenden Lippen, als flüsterte sie mit der Erinnerung an ihre Entjungferung,
Und ich war ein Insekt in Winterstarre, um das man vorsichtig herumzutappen hat,
Es könnte einen unvermutet anspringen wollen, auch wenn es beim Versuch bleiben musste, sagte Bahm
Und rieb sich das Kinn, ein Staubkörnchen, das sich ohne jedes äussere Dazutun zur Staubratte auswachsen würde,
Und ich stelle mir heute vor, dass sich diese Stille im Haus und im Hirn
Wie das Kratzen von Bartstoppeln auf Seidenwäsche angehört haben muss,
Aber ich habe nur Bilder im Kopf und kaum Geräusche, weil die Stille
Ewig dauerte und elend machte, und als ich grösser wurde, begann ich
Zaubersprüche zu erfinden, über das kiesige Schweigen gemurmelte Bejahungen, wenn man so will, Flüche
Und vorauszusehende Hindernisse in die Sprache flechtend, Wäscheleinen und Stolperdrähte, und so, mein Lieber,
Überwand ich die staubkörnige Ruhepresserei voller Dampfbügeleisendämpfen, nicht aber schadlos, lernte ich damit doch
Das Krakeelen der Poeten, und Bahm stimmte sein herrliches Lachen an, das ich so sehr vermisse,
Auch heute noch vermisse, ein Lachen ohne zurückgeworfenen Kopf, das erst nur ein Gluckern war
Und dann zu einer dröhnenden Brandung wurde, meine Kinder reden heute noch von dem Mann,
Der wie eine Welle lachte, lachte und sich dabei leicht nach vorne bog, aus der Couch halb aufgeschossen,
Das spitze Gesicht wie ein Vogel über den Beistelltisch und die Gläser darauf geneigt,
Oh wie ich die Stillen hasse, wie ihre Vorsicht, ihre Umsicht verachte, ihre schüchterne
Arroganz in der Bewahrung des Eigenen, des unbedingt allein Eigenen, des Kieselstein-Seelchens,
Die sich gegen die Zudringlichkeit von Welt und Ding zu wehren versucht, denn Welt und Ding sind,
Sie aber nicht oder noch nicht oder gerade eben gewesen, indem sie alles in sich aufsaugt, die Liebkosung und
Den Kuss, und gibst du einer die Hand, verschwindet selbst deine eigene, fleischige, anwesende
Hand im Nebel der Achtsamkeit, als sei auch sie Teil der Verletzung durch Leben und Mutter und Armut und
Lärm, Neutralisierung oder Ernüchterung durch Einverleibung, könnte man sagen, und natürlich
Können auch sie nicht ohne Worte, natürlich brauchen auch sie diese flatternden Zweige der Gegenwart,
So praktisch zum Aufflug, die billige Sprache der Draussenheit, aber für sich, aber für sich, nur
Im Umklammern der Wortbitzen, die sie im Kauern und Harren in der Stille und Winterkälte
Aus ihren enger werdenden Herzen klauben und wie Perlen sanft an ihren Schössen reiben,
Nur im Behalten der weiss-schleimigen und doch steppen-trockenen und unfruchtbaren
Einsprengsel, gleich einem verhegten Hag, im Erhalten dieses geringen, dünnen Impulses
Gewinnen sie etwas Eigenes, so glauben sie, etwas Eingesickertes, das sich in ihnen wnadelt
Zu kostbarem tiefen Lebensdrang, doch nicht hinaus wollen sie dann, sondern noch tiefer,
Noch schmäler und ferner wollen sie vordringen, und immer ohne Schreien und ohne Prahlen, denn ihnen
Ist ja alles Prahlen, alles Schreien, und so schwanken sie wie Jotams Bäume hin und her,
Auf dass der Bocksdorn sie berge, dieser struppige, ruppige Kerl voller Einfälle jenseits
Von Vernunft und Traum, der überall wächst, ungepflegt und ungehegt, wild
Wie die Wutwörter, die sie in keusche Säugwörter abändern, der überall wächst, der Dorn, wachsen und schwanken
in seinem feurigen, trockenen Schatten, draussen gegen ihren Wunsch, und ich weiss nicht, was sie fürchten,
Denn hörte ihnen jemand zu, müsste sich die Welt ändern, gäbe es kein Draussen mehr.
Die einen proben
Das Hervorbrechen der Sonne aus dem Nebel
Mit Mitteln
Die aus ihren Engen
(Aus dem Überdruck)
Bisen gegen den Sargdeckel
Stemmen oder im Januar
An Geräten ihre Oberarme und Bauchmuskeln
Stählen gegen die sanfte Zudringlichkeit
Der 10’000 Tröpfchen
Aufgereiht zwischen den Hügeln
Oder im November mit dem Versinken
In Ohrensesseln und dem Ringen der Hände
Und dem Klauben an ihren linierten Stirnen oder hängenden Mundwinkeln
In der gleichen Absicht wie die Bisen- und Gerätedrücker
Mit einem Mittel der Gewalt
Mit einem Brecheisengebet
In einem Aufbegehren
Auf den Zehenspitzen
Nach Stärkung
Nicht aus sich —
Die andern üben
Das Hervorbrechen des Nebels aus der Sonne
Mit Mitteln
Der in ihnen keimenden Ausdehnung
Der in ihnen herrschen Ausdünstung
Im Versuch der Trübung aller Aussichten
Im Versuch der Beschlagnahme aller Ansichten
Mit einem Mittel der Bestäubung und Annahme
Oder in den Heften Schritt für Schritt
Schriften der Benebelung oder in ihren Wanderungen
Durch die Winternächte das Undeutliche
Deutlicher zu verfassen in einem Aufbegehren
Kniefällig mit geballten Fäusten
Nach Stärkung
Nur aus sich —
Ungeschenkte Puppengesten
Arretierte Wendungen
Ägyptische Sprünge —
Harte Zeiten für Balken.
Die Halle brüllt. Das Lachen wird
Jetzt gestanden. Hier fliegt nichts.
Das keine Fortbewegung. Das it
Stante pede. Der Balken ist nicht das Problem.
Die Füsse löffeln das Holz.
Im Gebrüll der Halle dieser Körper
An der Luft angemacht. Die Verse
Oder das Brett das Magnet
Genug für jedes Kunststück?
Aber die Streicheleinheiten für
Hart geprüfte Balken wie Blitzlichter
Durch das Gebrüll der Halle — gehalten
Wie ein gestopfter Kauz im Kinderzimmer.
Die Strenge der Mundwinkel glänzt
Violett ungeschmertz überm 90-Gradwinkel der Arme.
Das Lachen überm Balken ist die Übung.
IV
Wenn du unten bist
Kennst du nur
Den Schmerz im Nacken
Und das Weiss der Augen —
Dein Kopf voller Kleinstgeld
Das zu zusammezuzählen
Noch nie gereicht hat.
Die Arbeit zu tun
Die andere nicht schert weil
Unerträglich und uneinträglich —
Letzter Hochmut und Ehrentitel
Für Leber und Darm —
Dein weisser Elefant zerdeppert Geschirr
Dem niemand anhängt —
Kostbarer als alle die Geisterfahrten
In den Vorstandsetagen Verhandlungsritualen und Mitarbeitendengesprächen —
Und keine Kontoflipperei
Und doch wenn ich jetzt heimlatsche
Kein Bier im Eisschrank
Und nicht die Spur einer Möse im Bett —
Und die Freiheit von Maggi —
Mehr nicht als die Geisterfahrten
Des Ganzen als Nichts faltenlos oder
Der Zwiesprache mit den
Denaturierten Lettern
(Danke Herr Fauser) —
Und die Salzflecken auf blauer Decke
Und die leise Moosluft mit Tomatensaftduft.
Die Zimmerfahrten ohne konkrete Vorstellungen
Aber viel Absichten mit ohne Inneneinrichtungen —
Ein Strip Hoffnung und ein Strip
Ganz natürlicher Mittellosigkeit plus die Prise
Arschleckerei und Schulterzuckelei und die
Scheppernde Notlüge der Bürgerlichkeit und darunter
irgendwie lahme intellektuelle Arschbombe
Der nichtbedürftigen Prinzipienkackerei…
Wenn du unten bist
Lauter wortsäumige Zimmerfluchten
Und Fusel wie Sangria
Und du denkst
Mit deinen weissen Augen
Und deinem steifen Nacken
(Dem einzigen steifen und dem einzigen weissen an dir)
Wenn du noch denkst
Wenn das noch Denken ist und du
nicht schon nur noch
Grünen kannst unten
Unten lässt es sich auch
Leben aufm Sunset Boulevard
Der enlausten Egoficks.
V
Und irgendein Arschloch oder
Noch so ein Arschloch
Läuft mit der Aufschrift rum
Vivre la vie à tout moment —
Mit einer Visage
Wie Kotze in der Steinenvorstadt.
I
Billiges Bier in guten Dosen
Vereinzelte Socken und Teigwaren
Mit vielleicht sogar Käse.
Das flüchtige Bisschen
Anschein. Numismatik mit
5-Räpplern.
Messingtage.
Fleischkäsehemden.
Brunnenwasser.
Schrittchen zum nächsten
Ende. Gebrauch von Nichts
Für Wiedernichts. Geratewohl
Einer Blüte aus einer Null.
Dafür — das Nein
Erübrigt sich von selbst:
Wahl gibt es keine —
Absichten und Zuversichten.
II
Das nächste Ende kommt schon
Nur keine Bange. Der Gürtel ist rund.
Nicht der Fakt. Solange du einen
Roten Heller hast gibt es ihn.
Das ist der Fakt. Schau ihn gut an.
Mehr gibts nicht zu sagen
Oder fühlen. Das Netz
Exisitiert für den Anschein
Nicht wirklich mehr und doch
Gibt es diesen Staub aus dem Kies
Leicht aufzuwirbeln —
Und das Kies
Das die Ameise pflügt
Ist leichter als
Die Räppli darin
Von der Fasnacht
Übrig.
III
Wenn du unten bist
Kennst du nur
Diesen Schmerz im Nacken.
Gleichzeitig und im gleichen Raum
Erreichbar wie die Miene im Spiegel
Geschlossen wie ein Blick durchs Fenster
Mit Worten aus meinem Maul
Ein schabender Schatten im Gesicht
Ernährt von dem genauen Traum
Unscharf wie an Türen die Riegel
Entrissen dem geglückten Monster
Und eigen wie damals Saul
Wie rasende Matten unterm Schritt
Ein Maibrot bitte!
Und schön zwischen die Schenkel!
Das tat gut: eine Faser noch
Vor dem markerschütternden Stoss
Hinab in die enthüfteten Angeln
Einer Anklage — das gleiche
Wiederholt sich: mit einem rauen Berg
Aus Gaumenfreuden und Gummi-Astern.
Und diese Arschbombe hier?!
Die altgewohnte Salamitaktik der ausgefransten Mittelpunkte —
Ein Scheit zwischen den Tomatenbeeten.
Das tut gut: eine Weile braucht es nur noch
Für die Herstellung einer neuerlichen Perspektive:
Ein mächtiges Lachen von unter der Erde:
Pakete verschnürt mit Bändern
Aus Regenwürmern und Nachsendungsaufträgen.
Und dann die Gefährten aus Nörgelfluh
Und die Furze über semitropischen Mikroskopen:
Ein Wurf über die Ähren hinweg
Zur Besserung der Polkappen —
Ein Martyrium von gestapelten Teppicheskapaden
Und gestaffeltes Panzerglas für das gleiche Kommisbrot
Auf das ich die Margarine der Sanftmut verstrichen habe.
Und nochmals: Danke für die Blumen
Und die Tomatenhaut unter den Nägeln
Die langsam zu sehen beginnen —
Arme um die Knie geworfen
Etikette drauf und ins Regal damit.
Das wird gut: ein Biss genügt —
Mit dem Korn im Auge erübrigt sich
Auch das Kauen — erstickte Präzision
Und irgendwo links unterm Ohr
Ein treffender wenn auch nicht gezielter Stich.
Ein Maiboot bitte und schön
Diese pomadigen Gleitsichtferngläser
Wie hüftlose Frauen…
Schleppe den Eigengeruch
Weiter — ein hüfthoher Stumpf:
Mondauge im Hartland.
Das Kratezen von Wolle auf dem Torso.
Flug von Tinte im Dickicht. Flehe mich
Weiter an: ein Buch
Weiter weht der Wind
Fotografisch durch die Saiten
Des Steins — Milagro am Damm
Und die Schöpfung des Papiers.
Die Katzenhitze auf der Trasse
Und der Finger am Lehmbeutel —
Die gekappte Wunde aus Eigentum
Und Eigenmut davon geflösst
Und in den Bergen
Vor der Eishärte
Lass ich im Stich
Den Vater und anschwellen
Unter der Verzweiflung der Mücken
Bis an die Baumgrenze
Und drüber hinaus weiter
Eingedenk der Sandsäcke
Die sich rächen
In der gelben Ebene und bis
Zu den harzqellenden Wipfeln —
Der Eigengeruch lässt nicht
Wünschen — kein Schmelz mehr in der Stimme
Oder Essig zum Trost für den Vater nicht einmal
Im Himmel der sich zum Dunkeln auftut
Fehle weiter dort oben
Astlochsterne im Endlager
Weiter schleppen
Die abgehackten Buchstaben
Ins Hartland der letzten Eigenheiten
Vor dem Ausfall der Lichter.
Mega Super Spar Reisen (eine Instinktsicherung)
Instinktsicher
Herrchen und Hund beim Spaziergang
Im effektiven Verlauf
Offensichtlich präzise Signale
Präzisierung: Bedeutung noch lange nicht
psychopathisch
verdeutlicht Grafik
Turbulenzen
von Psychopathen bevölkert
typisch instinktsicheren Herrchen mit Bedeutung
und Konjunkturdaten und
temporären Phasen
entsprechen noch lange nicht der Realität
der grossen Unsicherheit
Und beim Spaziergang
verrückt und typisch
Turbulenzen
Präzisierung:
Instinktsichere Turbulenzen
offensichtliche Bruttoinlandprodukte und
effektive Verläufe
Die Konjunkturdaten (Präzisierung)
und Turbulenzen (Präzisierung)
Die effektiven Verläufe (instinktsicher)
und grossen Unsicherheiten (instinktsicher)
in temporären Phasen:
Herrchen & Hund beim Spaziergang
Es will gehen
wohin will es gehen
mit der grossen Unsicherheit
verrückt offensichtlich und instinktsicher
mit präzisen Signalen
und von Psychopathen bevölkerter Bedeutung
mit Spaziergang der
noch lange der Realität nicht entspricht.
Ein Hosendeutsch ist
in Stuhlkreisen anzuordnen.
Heisst aber nicht
Gitzifüsse mit Stirnhöhlen
Würzen. Heisst vielleicht
Arschzirkel nicht länger
abführen heisst zu
sammeln sammen in
Kürzerer Schürze die über
Dem linken Hosenbein einige
Spuren von Dialekt behalten hat.
Die Stühle schiessen von unten
herauf grün und braun und gelb
und Hotzenplotz wird wieder gebraucht
in solchen Fällen wie auch
die silbernen Schuhe oder
die Uhren für die Kanäle
dorthin wo der Dreck her
und die Marmeladen schweben
und her und hin ergeht: das Deutsch
in Hosen ist ohne Wolken
nicht zu verflüssigen:
Stockernst und steinhart
ein dichtes und gut belegtes Aufatmen
wie weiland Mutter in der Küche oder
Der Lautsaum des Hastens im Gedicht.
Ich klinge schon wie ein Bahnhoflautsprecher.
Auf meiner Platte
Kreist der abgeschlagene Schwanz.
Der Schatten zieht weiter
Über die Scheibe voller Trippeln.
Die Bruchstelle hinterlässt
Abrieb wie Lippenstift
Auf all den Fräulein-Spiegeln.
Der Schwanz zuckt noch wie mit dem Kopf!
Der Drache in all seiner Niedlichkeit
In den Scherben auf dem angehaltenen Steinfluss:
Das Bitten im Blick hat immer gewirkt…
Das Kitzeln ist unerträglich —
Meine Ansagen donnern
Durch die schattenlose Halle…
Über dem Füsseln bin ich
Wie der zischende Stromabnehmer.
Der Chor der Fräuleinwunder tritt bellend an
Deine geschmeidige Ankunft zu loben.
Ich sitze im ungerührten Schatten
Während deine Züge sich winden
In den Spieglein — irgendwie mechanisch.
Noch klingen meine erkalteten Platten
Von deinen ersten Schritten: es raschelten
Deine Sohlen wie Gummi auf Asphalt.
Was dir vom Schatten bleibt
Ist nicht die Ankunft: es ist
Das Eilen. Und die runden Gesichter
Der Spiegel zeigen dich noch immer
Von hinten: die roten Lichter
Locken in die Warnung. Meine Stimme
Donnert mit ihren Ansagen
In einen heuchelnden Asphaltsturm —
Und alle meine Sätze beginnen mit: Du
Ich habe ein Problem… Und der Schwanz
Abgefallen dreht seine kopflosen Kreise.
Der Splitt knirscht unterm Schatten
Im Zirkel der Gepfählten:
Aufscheint im Streifenglanz der Jalousien
Der einzige Finger: Richtung Spiegel!
Tief unter dem Aufklang
Und untektonisch und unendend
Rollen die Köpfe wie Nadeln
Warnend und weich wie
Lippenstift oder Ziegelweg
In die Fräulein-Mörser…
Über dem Stösseln bin ich
Wie der knirschende Kalk der Zähne.
Wohin mit dem Stürmen?
Die Hydraulik deiner Ankunft
Pfeift auf den Schwanz von Geschichten!
Meine Stimme wie ein Bahnhoflautsprecher
Rumpelt wiedergängerisch im Bauch
In den Licht fällt wie Blitze
Durch die Stiche der Gummihülle —
Wohin sage ich wohin
Durch die Splitter
Bis zum gelben Kies der Spiegel?
Mechanisch zuckt der Schwanz
Auf meiner dunkeln Platte
Unterm Schatten
Der mit Licht verlegen
Und aufsteigt wie ein Signal
Im Gesicht des Fräuleins
Lange hinzüngelnd.
Neben der ich liege
Sie ist krank
Unversehrt & krank
Sie funktioniert nicht mehr
& die Ärzte sind hilflos: finden
Weder Ursache noch Wirkung.
Zum Zerreissen gespannt
Zum Zerplatzen gefüllt.
Neben der ich liege
Verwirrt & müde
Sie ist mein und geht voran
Ungetäuscht & wach —
Die trockenen Augen wie Frösche auf mich gerichtet…
Alles Ungestüm hat mich verlassen wie die Ratten auf dem Schiff:
Es gibt keine Rückkehr mehr
Es gibt keinen Anfang mehr.
Neben der ich liege
Sie wird nicht schlafen
Die ganze Nacht & ich
Halte ihren heissen Körper
Mit meinen Fischhänden…
Die sie nicht mehr erträgt & von sich schiebt…
Ihre Augen
Erfüllt von Angst & Bitte
Ihr Leib
Gespannt vom Ostwind
Diesem weit herkommenden Schrei nach einem Joch —
Alles hält mich hier
Neben ihr. Sie wird nicht
Schlafen noch träumen.
Neben der ich liebe
Sie ist der Grund für mich
Sie ist das Resultat für mich —
Meine Augen flattern & schwinden & ich habe
Nichts mehr zu sagen.
Ich denke nur an Schlaf.
An den weit offenen Fenstern klebt
Schweissdunkle Schalheit
Laute Unbewegtheit…
& ihre schwarzen Augen blenden mich
Was mein Gott ist unter ihrer Schale?!
Neben der ich liege
Sie will mich halten
& ich schmecke das Salz ihrer Wangen —
Oh könnt ich nur schlafen!
Mich in die Arme des Traums werfen
Weg von ihr & dem
Was kommen wird
Was mich hilflos ausliefert dem
Was mein Leben wird
Über uns die flackernde Fahne der Dämmerung.
& der Traum löst sich von mir
Mit dem Geräusch eines aufgeweichten Blatts
Das entzwei gerissen wird.
Der Kalender ist aus Hefe.
Die Sonne scheint auf seinen hellen Bauch.
Es wurde Zeit
Die fingerbeerengrossen Abdrücke
Die der Frühling hinterliess
In seinem taumelnden
Ich-bin-der-Dingsbums-Lauf
Aufzuschwellen. Jetzt
Darf geweint werden
Gibt es kein Halten mehr…
Zur Verdeutlichung der Korruption
Dient der mondhelle Bauch des Kalenders.
Hier wird in die Hände des andern gespuckt
Die ballistische Kurve der Sommerzeit
Als Jabobsleiter der Schwarmärkte:
Wirkliches Dingsbums ohne Schnickschnack
Bye bye Heideröschen! Und dann:
Hallo? Ist da jemand?
Ach, die übliche winkende Hand
Die niemand sieht ausser ein paar Apotheker!
Doch nein an jedem Strand
Ist er schon der Bauch
Der aller Definition spottet
Aber nicht aller Versicherung.
Was für eine Freiheit auf einmal!
Anzüge & Suppenküchen stehen Spalier
Für Frauenbeine & goldenen Glanz im Glas…
Was für eine Revolution!
Die Kinder alle gefressen —
Im Rumpeln wird aus das
Klar wie Klossbrühe. Hm.
Und ich schiebe
Meinen Lineal zur Seite
Mit dem ich die Schwangerschaftsstreifen
Zu begradigen versucht habe.
Es wurde Zeit ja das wurde es
Die Hefe ist warm wie die Achselhöhle.
Der Kalender
An dem bisher alles hing
Wird gleich platzen.
Ich sauge am Finger und denke
An nichts ausser an
Einzelne Seiten
Aus der Wüste Atacama.
Und plötzlich fliesst es.
Das ist dunkle Milch
Die nach Erde schmeckt
Und nach Stein. Ein Schluck Öl.
Die Brust öffnet sich
Weit wie eine Wunde
Ungeschlagen & ungeschöpft.
Halme spriessen und kitzeln in der Kehle.
Das Schlucken
Ungelernt
Ist noch kein Gurgeln.
Das kommt hoch.
Das kommt noch:
Nur Geduld. Erst mal
Sich die Lippen lecken
Als hätte man sie verbissen —
Die Zunge stösst hervor
Wie die Dornen im Wind.
Es fliesst. Dämmergelb.
Doch auch Schlamm leuchtet auf in sich:
All das Leben
Unsichtbar & im Werden
Jetzt wie ein Tanz im Schoss des Zwielichts —
Und bitter munden die Gerinnsel
Die zuerst heraustreten:
Die Zunge streicht wie eine Faust an der Feder
Über die Brust: saugender Schmerz
Schöpfender Kuss. Dämmerung fliesst
In der Kehle
Körnig & Korn.
Es spriesst & sticht schon.
Bald ist die Rede ganz unmöglich.
Es ist nicht was es ist
Es ist nichts
Es ist nicht
Es ist was es nicht ist
Es ist gratis
Es ist notwendig
Es ist Nabi
Es ist nutzlos
Es ist Lagos
Es ist Asphalt
Es ist masoretisch
Es ist Butter
Es ist sühnelos
Es ist Lack
Es ist Wagen
Es ist Marder
Es ist Muckis
Es ist Murmeln
Es ist Koho geri
Es ist aber
Es ist Franse
Es ist das Stahlauge von James Stewart
Es ist Wald
Es ist Amen
Es ist Nutria
Es ist wagen
Es ist Lagenübung
Es ist blöder Fuzzi
Es ist Diensthabender
Es ist Genussschein
Es ist kaheksa
Es ist Muttern
Es ist apokryph
Es ist Albertine
Es ist Stallung
Es ist Kyrie
Es ist Gazelle
Es ist Wallung
Es ist fussen
Es ist natürlich
Es ist Transe
Es ist Herr Meier
Es ist näher
Es ist Schwäher
Es ist leer
Es ist Lack
Es ist Laminat
Es ist Porsche
Es ist polygam
Es ist Markus
Es ist wahrscheinlich
Es ist Nukleus
Es ist bucklig
Es ist Genuflexion
Es ist Scham
Es ist nur
Es ist Schur
Es ist müssig
Es ist russig
Es ist Lukmanier.
Moment Mal! Ich
Bin der Verfolgte. Ich!
Verbrenne im weissen
Feuer. Ich bin doch nicht
Verrückt! Ich zucke hier
Am Boden
Nackt und doch bin ich
Mensch — ich singe nicht
Wie der andere weil ich
Zögere. Ich zögere
Weil ich Sinne habe und
Sinne. Nicht auf
Macht wie der andere —
Auf Güter nicht
Auf Güte und
Blankes Entsetzen.
Ihr Gaffer! Blutsauger!
Habt ihr noch nie einen Nackten gesehen?
Noch nie Begeisterung verspürt
Den dunkeln Atem des schwarzen Feuers
Das ihr gelegt habt
Unter meinem Arsch?
Dahingerafft von Folgsamkeit
Abgeschlafft in Aufschau —
Und ich wälze mich
Unten. Steif von Verlust und Frust.
Ausgesogen jetzt.
Sinnt mal! Lasst euch mal
Nicht bespielen. Kalifornien ist nicht
Gibea. Die Frohbotschaft
Ist kein Lied — die Frohbotschaft
Ist ein Leid. Mir hat sich
Die Salbe ins Gehirn gebrannt.
Mein Geist ist Feueratem der Güte:
Haltet die Hand vor das Maul!
Er ist Seuche — Freundlichkeit
Ist nur auf seinen Lippen
Den brennenden Lippen
Aus Wahrheit und Untat.
In meinem Rücken haben sich
Die Steine losgesagt und losgelöst
Und rollen in die Tiefe…
Unten ist auf dem Berg.
So ist es. Jetzt bin ich
Ruhig und warte
Auf die Armee der Philister.
Ich bin Opferlamm. Das bin
Ich.
Heiss ist es -
Schmölze jenes
Ohne jenes kalte
Berechnende?
Alles ist nass -
Rächte sich jenes
Schmelzende am kalten
Berechenbaren?
Im Rachen steigt Dampf
auf in der Betonblume:
Hera dein Auge strahlt.
Nichts ist fest - ändere dich!
Porqué mi gusta la fiesta
Si me gusta la fiesta
A mi
Herbst ist es -
Wie alt sind die Finger
Der Pappeln zeigen in den Himmel
Ohne Asche und Brand.
Gleise gleissen grade.
Zaun ist es -
Stacheln wie Kreuze
Wie Sommervögel
Aufgespiesst. Ruhe.
Keine Menschentrauben.
Die Ernte ist Schlaf.
Dieses Land gehört der Werst
Und nicht dem menschlichen Tritt.
Nichts ist plan - ändere dich!
Porqué mi gusta la fiesta
Si me gusta la fiesta
A mi
Peinlich ist es -
Zum Wegrennen ist es.
Alles schwillt auf.
Das anders - bin ich.
Eklig seid ihr -
Planarien! Vorstufen
Von mir und Zerr-Arien.
Ich bin kein Streuungskoeffizient!
Du mein Okapi
Halb Giraffe
Halb Bardot
Nichts ist schön - ausser du änderst es.
Porqué mi gusta la fiesta
Si me gusta la fiesta
A mi
Niemand hat mich gebeten
Das Eigene unter die Kumme zu stellen
Und doch hab ich’s immer getan - als ob Schwellen
So hoch wie Augen mich hinderten! Gellten
Nicht Motoren und wehten
Die Flaggen nicht rot vor der Nase und schellten
Nicht Zungen im Unterholz? —
Komm in das Helle
Komm ins Helle, Kulak!
Das Kummt ist bereit und der Pflug kann nicht warten!
Was lappst du aus fremdem Geschirr! All die Fahrten —
Und wer war zuletzt denn jeweils der Genarrte?
Immer zählt dein Geschmack!
Und wer war der der mit gesenktem Gesicht still verharrte;
Der Disteln gekaut hat aus höherer Warte?
Aber hatt’ ich nicht schmerzen
An Nase und Nacken? —
Was sind das für Farcen!
Als schwäng’ ich Muletas im Auftrag der Parzen! —
Der Staub der Arena erfüllt meine Lungen!
Komm! Befühl meine Kerzen! —
Und plötzlich und aufheulend hast du gesungen! —
Ich bringe das Joch nicht zurück in das Schwarze…!
Edi wir kommen nicht mehr in die Stadt —
Schau dir diesen Schneehaufen hier am Bahnhofsausgang an:
Das ist ja nur noch ein Haufen aus Kies Abgas und Dreck
Und dann die vielen Kinder
Die ihre Kehlen leeren
Ich denke manchmal Eid
All das Gas das ihnen entweicht
Denn sind ihre Schreie nicht nichts anderes als Abgas
Erhöht die Wahrscheinlichkeit des Klimawandels
Und ich beginne nicht mehr an Al-Kaida zu zweifeln
Und dann schau mal Edi
All die Mütter und Väter
Die aussehen wie mit Raupen überfahren
Haben wir denn etwa auch so ausgesehen Edi
Sag mal und schau nicht immer zum jungen Fräulein rüber
Sie mag ja Brüste haben dass es in ihrer Bluse tätscht und klöpft
Aber sie hat eine viel zu weite Hüfte
Eine Hüfte wie ein Kühlschrank sage ich dir
Wie ein Kühlschrank —
Eid sag wir gehen nicht mehr in die Stadt
Die Frau dort drüben
Kämmt ihren Hund mit den Fingern
Und reisst ihm dicke weisse Haarbüschel aus
Die dann irgendwann und irgendwo einem asthmatischen Jungen in die Luftröhre geraten
Die haben doch heute alle Asthma und Allergie und Ritalin
Nicht wahr Edi? Und da wundere ich mich ja nicht
Mit all den Abgasen die der Föhn heute so schön verbläst
Wenn da nur nicht die Blätter und Stecken wären
Und niemand liest sie mehr zusammen
Die finden doch in der Stadtverwaltung auch niemand mehr
Der nicht aus Mauretanien oder Libyen oder Syrien kommt
Und zum Putzen neigt
Also schau ihn dir nur an Eid
Der steht mitten auf der Strasse
Und redet und redet mit jemand am Telefon
Dass du denkst er müsse die ganze Strasse von wichtigen Entführungen oder Geiselnahmen informieren
Ist doch klar dass es dort
Wo der herkommt
Weder sauber noch ordentlich sein kann
Wenn der so lange telefoniert
So jetzt kommt dann gleich der Bus…
Edi was machst du? Komm jetzt!
Du musst doch so einem Penner nicht einen Zweifränkler geben
Hast du nicht gesehen wie der gelaufen ist und was für einen Mund er hatte
Der hatte ja eingetrockneten Schaum auf den Lippen
Was der sich einverleibt haben mag also ich weiss nicht
Und hast du das Mädchen da gesehen da drüben sitzt sie
Die hat ja gar keine Socken an
Und man sieht das Bildchen auf ihrer oberen Pobacke…
Eid schläfst du oder wie
Unser Bus ist da ja lasst doch
Die Leute erst aussteigen
Und drückt uns nicht so zur Seite
Herrgottnochmal Edi
Wir kommen nicht mehr in die Stadt
Hier in dem Bus haben ja die Einkaufstaschen mehr Platz
Als wir alten Leute…
Ist es nicht so Edi? Edi? Sag doch mal was.
Mein Körper ist bereit.
Jetzt wird gerollt.
Das Bord hinunter —
In die Senke wird gerollt.
Das ist kein Ausweg
Kein Ausweg mehr —
Jetzt wird in die Hände
Auf die unterm Kinn
Eingeklappten Hände gespuckt.
Was für eine Verschwendung war der Tag!
Ein letztes Zucken
Der Nervenenden:
Jetzt hat sich’s ausgeguckt!
Die Mulde ist näher gerückt.
Das ist kein Lauf
Kein Wettlauf mehr —
Der Stutz wird immer steiler
Das Rollen immer schneller:
Unterm Lidflittern gibt es keinen Körper.
Verschwendung ist der Tag!
Wie lange ist der Rand
Auf den ich mich lehne
Wie in deine Hand und kaum
Weiss wie mir geschieht…
Ich habe keine Neigung
Keine Neigung mehr —
Bin die Neigung! Und da
Unten ist das Becken
Nur um weniges näher gerückt.
Was hast du dich verschwendet an den Tag!
In Augenhöhlen schwimmen
Die letzten Dinge. Verlassen
Wie eine Grube
Liegt der Körper:
Das ist kein Mensch
Kein Mensch mehr —
Das ist ein Transformator
Ein überirdisch
Wandelnder Blindmull…
Was für ein Geröll hat der Tag da zusammengekarrt!
Die Spannung ist unerträglich
Unmenschlich - da wird
In den eigenen Graben gerollt!
Die Traumwürmer recken ihre augenlosen Enden.
Das ist keine Arbeit
Keine Arbeit mehr —
Eingerollt in den Muskovit
Den Kopf in die Schiefe und in die Hand geneigt:
Nimm an die Senkung und die Senke!
Dieser von der Spucke des Traums verklebte Tag!
Und hier bin ich nun:
Wie die Dornen der Rose
Abwärts gerichtet.
Ein einziges
Starres
Glotzen.
Von oben
Von der Leiter meiner Gegenwart
Sehe ich dich
Laufen
Immer wieder
Ihm zu laufen
Mit fliegenden Haaren
Lachend wie eine Möwe
Mit ausgestreckten Händen
Auf ihn zu
Laufen
Und ich kann wie damals
Meinen Blick nicht davon abwenden…
Und gleich darauf
Kaum hatte er dich aufgefangen
Und seine Blicke trafen meine Blicke
Über deine Schulter hinweg
Sehe ich
Von hier wo ich nun bin
Mit meinen Ader-Augen
Diesen Instrumenten zur Weitung der Wunde
Die Höhlung deines Gaumens
Und nicht meine Zunge ist es
Die darin spielt wie Leviathan
Ein Geschrei wie Kies
Prasselt daraus und spritzt
Bis in mein Herz
Das noch jetzt
Leise rasselt
Von dem Splitt dieses Schreis
Und von hier
An diesem steilen Gestade der Zeit
Über das ich krieche
Und wende ich den Kopf
Sehe ich seine Augen immer noch
Wie Steinschleuderschlingen
Und deinen Mund der dieses Gesicht zerreisst
Zu einer Vulva der Ohnmacht —
Herrgott!
Weshalb wende ich den Kopf
Weshalb schaue ich hinunter
Als sei ich Orpheus?
Mit einer Geste des Schmerzes
Zerschneiden die Dornen mir
Im Aufstieg die Kleider…
Was für ein Klageweib bin ich
Geworden! Und meine Stimme
Hat nichts von deinem Lachen
Bewahrt das wie Schneeflocken
Zu mir heraufschellt.
Du willst es nicht hören.
Nicht nochmals. Und überhaupt
Das ganze Selbstdarstellungs-
Ding! Du kannst es nicht
Hören. Nochmals wäre
Das Ende. Doch das sage ich dir:
Das Atmen des Gegenübers
Dringt wie Teppichklopfen
Rasch und kurz
Bis an dein Ohr.
Höher fast schon biergelb sprühend
Und du sagst
Prustend
Ringt das Warten um die Arten
Mit Basedow’schen Augen
Von ergänzten und
Gänzlichen Aufgaben —
Alles eine Sache der
Eigenherdung und Eingemeindung.
Nicht nochmals kann es geschehen
Dass hinter dem Plastik der Platitüden
Den Armen auf dem Rücken
Den eröffneten Drüsen
Die Schulterblätter sich
Rotierend lösen.
Störe mich nicht. Die Darstellung dessen
Was in mir klopft
Wie das Aufheulen eines zurückgeschobenen Stuhls
Nimmt alles
Was auf die Haut des Ranzens passt
Über den Scharten
Die meine Beschläge geschlagen
Mit in die Keller der Eigenheit.
Du kannst hören weder
Die Eigenwerbung
Die im Gaumen der Wörter platzt
Noch die simpeln wenigen Takte
Aus Ehrlichkeit und Strenge. Du bist
Wie die Luft
Die aus den Schildern der Ventilatoren
Sauer und fade
Stammt. Alles
Was in dich tropft
Wie das Aufbäumen eines zurückgezogenen Kalkvorhangs
Ist hier drin. Die Glocke am Hals des Tiers
Klingt weil seine
Hörner es nicht können.
Du kannst nicht länger
Bis an das Tor
Meiner Gegenwart
Horchen! Ich bin eines Vaters Geist
Hinterm Schädel der Intentionen.
Stimmt alles? Küss mich jetzt
Auf die Stirn
Wo es schmerzt:
In die Falte
Die sich öffnet
Wenn ich dich
Sehe. Und ziehe nicht
Am Reissverschluss
Unseres Rendez-vous.
Mit den Bewegungen
Die ich gewagt und vermocht
Verbleibe ich.
Wenige — eine Kollektion aus
Präzision und Zufall.
Eingeklemmt zwischen
Ehgraben und Augenliner
Aussenständen und Ehekrise.
Ein verquerer Haufen
Aus Vaseline und Wasserköpfen.
Die Wüste durchquert
In diesem ehrlich
Konstellierten Seesack.
Einige wenige markante
Knochen im Viehgatter.
Ich raufe mir die Haare.
Die wenigen Bewegungen
Sind allen durchsichtig:
Konsterniert und vertiert
Schnappe ich nach Luft
Die wie ein Schneeball
Meine Lungen füllt.
Du hast dich doch
Gut erhalten
Sagen manche.
Ja konserviert
Antworte ich.
Das kommt davon
Dringt ihre Stimme durch die Membrane
Das kommt davon
Wenn man
Die Kröten im Hals
Zu Worten macht
Und umgekehrt.
Die letzten Bewegungen
Unterm Schutz der Wirklichkeit
Werden allein
Der Bedeutungserweiterung
Dienen.
Du musst nicht hinausgehen:
Du bist ein Schweizer. Vergiss es nicht.
Du bist nicht wirklich. Du hast die Gicht:
Du kennst doch nur die Nähen!
Du musst nicht noch mehr flehen:
Du bist ein Schweizer. Vergiss es nicht.
Du bist beweglich. Begrenz dich nicht.
Du kannst überall nähen.
Herrgott! Vergiss es! Lass dich doch fort!
Besitzest niemals das Eigne - trenn dich -
Die Frauenröcke dort wehen!
Und aufgebrochen der Schweizer Hort
In Floskeln-Schonung. Geh jetzt endlich!
Spürst du nicht auch hier Wehen?
Du bist verändert. —
Das ist erst der Anfang:
Ich zehre mich auf.
Ich bin in einen Zustand geraten —
Ich unterbreche mein Lachen
Wenn ihr geht
Und hebe es dort wieder an
Wenn ihr kommt
Wo ich es habe steigen lassen
Egal
Ob ihr euch noch erinnert
An den Witz oder die Geschichte
Je erlebter umso erfundener.
Meine Visage erblüht
Wie jene Rose
Die eine rote Robidogtüte ist
Im Knopfloch der Geschäftsfrau.
Ihr junger Pitbull erwürgt sich fast
Um an meinem Schritt zu riechen.
Du bist verändert. —
Das ist noch nicht das Ende:
Ich nähre mich selbst.
Ich unterbreche meine Wanderung nicht
Die eine Wandlung ist —
Wie der ausrangierte Bürostuhl
Auf dem anfangs Strassenarbeiter und Schulkinder
Ihre Drehungen vollführten und irgendwann
Muss seine Lehne einen Knacks gekriegt haben
Und ist hoffnungsvoll nach hinten gekippt wie jemand
Der den Himmel besser sehen möchte
Aus dem ihm der Regen ins Gesicht prasselt
Aber er blieb einsatzbereit der Stuhl
Sitzbereitschaft nennt man das wohl
Noch im ersten Schnee
Wanderte aber die Strasse hinunter
Verlor dabei nach und nach seine fünf Rädchen
Und steht jetzt nachdem eine Krähe
Ihren Schnabel oder eine Katze
Ihre Krallen daran erprobt hat
Halb ausgeweidet
Wie ein Himbeereis mit Rahm
Mit ein paar Hundekotsäcklein
Unter einem zum Schutz eingezäunten Nussbaum
Und lässt sich immer noch drehen…
Hat also immer noch
Etwas zu verlieren…
Du bist verändert. —
Ich suche den Eingang zum Ausgang
Und wehre mich nicht mehr
Gegen den Khat
Auf dem ich kaue
Seit du anders bist
Als ich es mir wünsche —
Gegen die lehmbittere Ankunft dort
Wo das grüne Licht
Wiederweltlich
Anzeigt das Knospen
Das zu erbrechen
Nur mir gegeben ist.
Jenes Knospen das
Knorpelweich wie die Fleischhaut der Baumnüsse
Dem Zermatschen unter meinem Schritt
Widerstrebt
Während meine Kinnladen noch zittern
Lüstern und flügellahm
Vom Weg der Dinge.
Die Vertrautheit des eignen Kindes
Und die Liebe der eignen Eltern
Und die Zuneigung dieses Freundes
Und die Träume die nicht altern
Die Erleichterung durch das Pinkeln
Und die Schönheit der Frauen-Waden
Und das Wachsen des Krauts in Winkeln
Horizonte die immer faden…
Das Vergehen der Zeit
Die Gesichter im Denner
Das Harren des Baums am Rain
Das Gespräch mit dem Penner
Und der plötzliche Fall des Reims
Und die Leichtherzigkeit.
Ein Gedicht brennt
Wie Salz auf trockenen Lippen
Und die Stücke der Erdnüsse in den Mulden der Backenzähne
Lassen den Mund weiter wassern
Ein Gedicht brennt
Unfertiger geht’s nicht
(Wie ein leeres Bücherregal)
Wie die vollen dunkel behaarten Unterarme einer schönen Frau
In deren volles dunkel umkräuseltes Gesicht man nicht blickt
Weil die eine Handspanne entfernten Knie beredter sind
In ihren vollen Konturen und ihrem vielversprechenden Plot
Ein Gedicht brennt
Wie Frühstückskrümel vom Samstagmorgen auf der Haut des Sonntagmorgens
Wenn deine Frau herüberlangt in einem Verlangen
Aus Hygiene und Verzweiflung
Und man drückt es hinunter
In den sich regenden Schritt und die beginnende Glut
Errötet auf den Backenzähnen
Und wartet ein Verglimmen oder ein Erschlaffen ab
Auf dass man die Anzeichen zu sehen und lesen vermöchte
Hier ist’s nicht dunkel.
Aus meinen Astloch-Pupillen
Schlüpfen die Falter
Mit ihren bärtigen Schnauzen.
Dort oben — Körbe.
Enthalten Sätze und Hüllen
Die ich mir sage
Als ob sie kämen von Lao Tse.
Ich höre Stimmen von Käuzen.
Hier bin ich nage
Am Stein als Extremophiler.
Wenn ich nur stürbe!
Ich schreib in himmlische Flöze
Nur mit dem Spaten.
Du blickst: Sirenen erfüllen
Mich mit Gefunkel.
Einmal einen Satz sagen wie
Ich brauche meine Freiheit.
Meine. Freiheit. Schiere Unmöglichkeit
Dieses Satzes. Ich bin vierzig.
Will heissen die Kindheit liegt vor mir.
Wieder. Vor. Mir. Scheuheit
Bindet uns in diese Umstände
Korrektur band mich in diese Umstände
Und wir bandagieren unsere
Eigenen Erwartungen
Mehr noch unsere eigenen
Vorstellungen von dem
Was uns zu erwarten hätte
Da draussen jenseits der
Schaukeln geraubten Küsse verratenen Freunde und
Gerade diesseits der schwellenden Brüste und Klöppel
Mit ungestümem Gleichmut und veränderungsloser Gleichzeitigkeit
Mit Sicherheiten und Wägbarkeiten.
Scheuheit und noch etwas.
Die Feigheit beginnt da wo du vergisst
Dass du selbst über alles nachdenken kannst
Und das bereits Gedachte und in meinem Fall
Gesagte annimmst als gehörte es
Zu einem Code d’honneur
Gewisse Fakten
Die als Fiktion gelten
Nicht auszusprechen
Weil sie als Fiktion gelten
Beginnt da wo du auf der geplatzten Lippe deines Lebens
Noch Salzreste findest die dich an den See erinnern
An dem du mit geschlossenen Augen
Und mit offenen Türen entlang gehst.
Es gab einen Moment
Den ich verpasst habe
Als die Mädchen noch lachten und
Einem nachrannten weil man ihnen
Die Mütze vom Haar gerissen hatte
Und ich erinnere mich gut an diesen März
Und das Mädchen stürzte sich wild lachend und keuchend auf mich
Und war schwer schwerer als ich dachte
Und wir fielen auf den schwarzen Boden
Der noch mit Kieseln bestreut war
Und ich riss mir davon die linke Wange auf beim Fall
Kiesel gruben sich unter meine Haut
Und es gab jenen anderen Moment
Als man sie im Schwimmbad erblickte
Wie aus den Versandkatalogen und Revuen
Die ich auf der Toilette durchblätterte
Ohne zu wissen was genau ich fühlte oder zu fühlen hätte
Als man sie erblickte und nur noch Schrecken empfand
Ob dieser ausgiebigen und defensiven Schönheit…
Auf dieser Ebene zwischen diesen beiden Momenten
Die nur ein Spalt ist im Bewusstsein oder in der Wahrnehmung
Aber ein Abgrund im Handeln und ein Sprung in der Zeit
Und es waren die gleichen Mädchen
Und wir waren die gleichen Jungen
Auf dieser Ebene steht immer noch
Unbestimmt und zwinkernd
Der Wetterhahn des Alltags
Den wir ja wir aufgerichtet haben dort
Als könnten wir uns nach ihm richten.
Waren wir nicht alle einmal wie die
Die nach Westen zogen
Einfach nach Westen zogen
Auf dem Oregon-Trail
Obwohl wir uns fühlten wie die Cherokee
Auf ihrem Tränentrail?
Einmal einen solchen Satz sagen wie
Alles ist möglich. Ich sage ihn nochmals
Alles ist möglich. Denn ich möchte so sehr
Nach Oregon. Ich bin gar nicht
Erwachsen. Ich kennen alle Vorstellungen
Die wie Verbände uns hemmen
Alle Erwartungen die wie ein zu weites Gelände
Vor uns liegen und uns nachdenklich stimmen.
Die Ränder der Schablonen dieser Welt sind bläulich abgefahren
Die Tiefen der Schubladen dieser Welt sind gräulich angefüllt
Und wir sollen die Ränder den Amerikanern überlassen
Oder ganz einfach den andern und in der wogenden Mitte
Mit den andern Bisons brüllen wir sollen den andern
Die es nicht gibt ein Mythos sind sie diese anderen
Alle sitzen sie in der vagen Mitte gut ich gebe zu
Manchen ist die Achse gebrochen oder sie haben den Wundbrand
Aber nochmals wir sollen den andern
Den Schritt an den Saum der Wirklichkeit
Erlauben und uns mit der fadenscheinigen Socke des Alltags
Zufrieden geben die man ja nicht sieht im Schuh drin?
Alles ist möglich heisst nicht
Alles ist erlaubt. Aber erlaubt ist
Was möglich ist und vieles ist
Möglich wenn man nicht mehr
In den Schubladen wühlt und nicht mehr
An den Schablonen leckt als seien es
Briefmarken. Meine Freiheit
Heisst nicht Flucht und doch
Haben wir verlernt den Staub
Von den Füssen zu schütteln
Freunde. Die Kindheit ist nicht mehr
Gestern. Die Jugend ist schnell
Wie ein Regentropfen verspritzt
Obwohl wir eine mächtige Sintflut
Gewesen sein müssen alle zusammen.
Ich komme mir ein wenig wie
Der verfluchte Feigenbaum vor:
Woher weiss er noch dass er ein Feigenbaum ist?
Ich brauch
Dich. Bist Blase
Und Rauch.
Ich emphase
Dich. Bist Blase
Und trugst mich
Mit Emphase
Und schufst mich.
Du trugst mich
Schwarz im Haar
Und schufst mich
Gleich Gefahr.
Schwarz im Haar
Und Rauch
Gleich Gefahr.
Ich brauch…
Ich-der-Astronaut
Geschützt in seiner
Aura-Atmosphäre
Nähere mich nicht
Der Aussätzigen
In ihrer knöchellangen gelben Pelerine
In ihren Militärstiefeln
Die hinter sich herzieht
Ihren zweirädrigen Einkaufswagen
Und mir bis zur Brust reicht.
Ich nähere mich nicht.
Mein Einsatz dauert an.
Ich werde ihn nicht verspielen.
Die Züge der Menschen
Erfüllt wie ein sturmgeschwollener Strom
Kuhfladenbreit
Mit Schubladenkinnladen
Stehen mir bis zum Hals.
Ich sehe ihre wutlos-weisse Lippen
Bewegen wie Messingscharniere.
Ich trete nicht ein.
Nein das tue ich nicht.
Ich-der-Infektiologe
Unter-Gummi
Beruhige meine Atmung.
Ich erinnere mich nicht mehr
An das Zischen der Schleusen.
Die Ohren schmerzen.
Und der Himmel stürzt mir entgegen.
Hier flappen die transparenten Türen bereits in Streifen
Wie Algen in mein Gesicht.
Der Streuselmutterkuchen zerbröselt unter den Nägeln
Die abgeschabte Haut flockt in den seltenen Vers der Freude
Das Elixir der Scham gluckert im weit verzweigten Röhrensystem
Der Destillationsapparatur
Und die Beschlagenheit der Silben kristallisiert sich in den Fieberkurven aus Grossomodo und Quasimodo
Und ich sehen mich so sehr nach
Mary — wo bist du — Mary!
Meine Narben sind die Kiemen meiner Sehnsüchte nach Entwindung
Und die Nähte verwachsen über den umgedrehten Gelenke.
In dieser Provinz kann man sich nur noch betrinken
Vor dem Kauplus schwanken und den Wetterbericht auf diplomatische Frequenz- und kolchosrestliche Atmosphärenschwankungen abhören:
Wir alle sind Waldbrüder!
Waren es…
Ich-der-Gallige
Nuckele an der Brust der Eigenliebe
Stille die Furcht
Mit dem Schall der Unbedenklichkeit ihrer Höflichkeit
Und die alte Damen mit dem Helm-Haar und den Mühlstein-Augen versteht nicht
Das Mahlen meiner Kiefer noch
Den Öl-Sirup meiner Antworten.
Der Hass zerfällt in seine Genome
Die mich in der Kehle kitzeln.
Ich würge an der kurzfristigen Kost der Menschlichkeit.
Ich-die-Wiederaufbereitungsanlage
Jurassischer Instinkte
Verschüttet unter den Verschickungen des Intellekts
Überfaltet vom Kalkgestein der Liebeswürdigkeit
Von Gräten und Knorpeln lyrischer Beharrlichkeit
Ich-der-Steher
Mit dem Traum vom Seher…
Ich-der-Kellner
Unter meinem Schlips und meinen gants-gallants
Schnecken-Wickeln
Öffne meinen Schritt
Wo mein Feuer-Zeug
Funken-springend
Klickt und lösche eure Kandelaber an
Unterm Schemel der Zivilisation —
Die Druckwelle stösst mich durch die Drehtüre
Manschettenlos und ohne Zweifel noch Phantasie
In den Tümpel des Tempels
Wo ich im grünlauen Wasser treibe
Und in meinem Mund eine Libelle wächst…
Als ich die Augen öffne
Häutet der georgische Wein
Die Kröten in meinem Hals.
In aller Deutlichkeit
Erkenne ich den Mann mit dem Schnurrbart
Der mich anlächelt mit seiner Zuvorkommenheit
Mit seinen märchengrünen Zähnen und sich bückt
Um in einer seiner roten Taschen
Nach einem Plastikmythos zu wühlen
Mit dem er verkleiden könnte
Die Mitteilung vom Wetter
Die Botschaften des Gesunden Menschenverstandes
Die Bekömmlichkeit des Dialekts.
Irgendein Halli-Galli wird mich schon noch einfallen
Bevor sie den ersten Schritt hinter den 101. Kilometer getan haben
Und aus dem Weichbild ihrer Dorfstädte hinausgetreten sind
In den Permafrost
Vor die Palisaden
Meines Garnknäuel-Biotops.
Bis der Anblick deiner Gestalt
Den Harm auflöst
Den ich mir angetan habe und antue
Wie den Helm eines Omon-Mannes
In Lächeln und Charme.
Ich habe schon lange nicht mehr gesprochen
Vermutlich noch nie. Es ist auch unmöglich
So zu sprechen: die Handgelenke irgendwie
Hasenartig angewinkelt und mit dem Kopf
Verständnisvoll die Horizontale auslotend.
Und hebe ich meine Augen voller Befürchtungen
Sitzt du mir immer noch oder schon wieder
Gegenüber und wartest auf ein Wort von mir
Das weder Zitat noch Wasser auf die Mühlen mehr sein kann.
Die Jute der Sandsäcke hat die Wangen blutig gekratzt.
Sitzt du mir mit deinen Robbenaugen
Und deinem steilen Kinn gegenüber und
Ich picke die Brosamen der Vergebung auf sie sind wie
Kiesel und wische mir den Schweiss von der Scheibe
Und verschmiere die Pollenpaste darauf nur noch mehr.
Und ich blicke in dein Bergsteigergesicht.
Ich habe lange nicht mehr gesprochen und jetzt
Gebe ich dir mein Schweigen wie eine Wiese.
An diesem kühlen Morgen hebe ich den Arm und
Rieche darunter. Ich bin schon nicht mehr menschlich…
Nichts entweicht. Schlängeln.
Gedränge: eng wie Haut.
Nah-dies-nah
Hilft auch kein Verhängen.
Die Winde zischen wie Ventile.
- Sie hält die Spannung hoch und denkt darüber nach.
- Du musst ihr die Zeit lassen.
- Hat sie mir denn die Zeit gelassen?
- Sie muss dich erlernen.
- Das ist doch eine verdammte Freakshow!
- Sie ist 40, vergiss das nicht.
- Reflections outside the Buckingham Palace, my ass!
Die Nussreife wie Hände
Gefaltet: ist nicht heute?
Die Reife als Vorstellung eines Räderwerks
Vom innern Aug und von innerer Uhr exkrementiert.
Hier kauere ich im Gebüsch, warmbackig.
- Dort war sie weniger ausgeglichen: Auf den Boden gehockt und Sitzstreik. Sie sei müde. Heim wolle sie.
- So grosszügig wie sie ist, so egoistisch kann sie manchmal sein.
La mondiale du huis clos!
Der Teufel steckt in den Dichtungen.
Flatterjahn auf Silver Johns
Schulter. Die Mutter aller Kriege
Findet im Streben nach Metall statt.
- Jeder nennt jene Ideen klar, die den gleichen Grad an Verwirrung aufweisen wie die seinen.
- Das ist Proust, oder?
- Hm-hm.
- Trifft den Punkt.
- Nicht wirklich, aber verpasst der Chose ein schönes Mäntelchen.
- Jeder nennt jenes Leben depro, das den gleichen Grad an Heiterkeit aufweist wie das seine.
Ein anderer bricht immer die Brücken ab.
Wir nähern uns Herbsten an. Ernst
Ist die Hölle! Die Scheiben verklebt
Von der Fliegenscheisse der Blicke und der Ideen-Spucke.
Die Reinigung erfolgt klinisch geprüft und automatisch.
- Er will nicht mehr.
- Kann er denn noch?
- Wenn er voll ist.
- Dann bringt er’s noch?
- Bis zur ersten Feuchte.
- Und dann steht er auf dem Schlauch?
- Stumm wie ein Grab.
Heute gegen zwei Uhr morgens hatte ich einen Traum, von dem ich aufgewacht bin.
Einer dieser Träume, von denen wir ahnen, dass sie unser Wesen, unser Eigenstes erfassen und ausdrücken.
Ein Traum voller brutaler Sexualität oder sexueller Brutalität,
Ich könnte nicht sagen, was darin brutaler war als die Sexualität oder sexueller als die Brutalität.
Im Zimmer war es dunkel, ich war schweissüberströmt und
Bekreuzigte mich, wie ich das nach solchen Träumen immer tue, betete ein Vaterunser,
Ohne Ruhe finden zu können.
Mein Glied schmerzte vor Steifheit.
Alles, was ich denken konnte,
War geschlechtlich,
Schwellend-weich und
Schrecklich rosa.
Ich versuchte, mich mit nochmaligem Beten zu beruhigen.
Ohne Erfolg.
Kein Spritzer des Traums war mehr übrig.
Ich wusste, ich hatte etwas Fürchterliches getan.
Nicht geträumt, getan.
In dieser Nacht demütigte mich mein Glied, es definierte mich.
Ich gleich es.
Ich befriedigte mich selbst.
Dann konnte ich wenigstens einschlafen, aber mein Ständer war noch drei Stunden später noch nicht erschlafft, als ich erneut erwachte.
Was nur kann ich geträumt haben?
Hatte ich meine Tochter vergewaltigt?
Hatte mich ein ausserirdisches Wesen geschändet?
Hatte mich meine erste Liebe erstmals überhaupt geküsst?
Hatte ich mit meiner besten Freundin geschlafen?
War ich endlich zu der Frau geworden, von der ich träume?
Weiss der Geier.
Doch muss ich davon erzählen
Erneut eine Zitrone auspressen
Die schon andere gedrückt haben und wie sie
Auf ihre desinfizierende Wirkung hoffen…
Wie aufgespritzte
Lippen umfasst sie
Den See.
Wie die Karrosserie von
Limousinen blinken ihre
Flüsse.
Wie Krokodilleder-
Taschen blähen sich ihre
Fassaden.
Wie Dollarnoten
Grünen ihre
Wiesen.
Wie die Highheels
Einer reichen Ophelia recken sich ihre
Schwäne.
Wie die Glätte von Boulevard-
Schlagzeilen ihre
Gesichter.
Wie die Türkishaare
Des flutenden Hahnenfusses ihre
Gedanken.
Und wie gedämpfte
Beilagen gutbürgerlicher Küche warten
Die Weiden und Eichen und
Zedern.
Das Schiff heisst
Della Pietà.
Es fährt den Fluss
Hinauf und hinunter -
Einen Kilometer flussauf
Einen Kilometer flussab —
Röhrt und klatscht
Und die Wellen
Schlagen hart
An die Ufer
Auf dem Enten
Ruhen.
In dem Moment
Da der Motor leiser wird und
Fast verstummt
Ist die Wasseroberfläche
Wieder glatt. Dann
Heult der Motor wieder auf.
Die Enten lassen sich
Ins neblige Uferwasser
Gleiten.
Was ist denn?
Kannst du noch sagen
Was gut ist
Was bejaht
Ohne es
Und
Trotz deiner Freiheit
Freiheit zur Wahl
Umzuwenden —
Die Glätte und Rundung der Vokale
Zu versteifen und aufzurauen
Bis zum stumpfen Laut —
Musst du das Heute denn
Häuten und seine Haut
Nach aussen gewandt
Der Vergangenheit entgegen
Halten?
Ist es denn Wagnis
Die Zahl auf der Münze
Für die Figur darauf
Aufzugeben
Da sie doch
Wenn auch abgewandt
Bleibt?
Was ist’s denn
Das dich in die Arme
Von Einsamkeit und Verzicht treibt?
Schickst du nicht
Die Suche statt der Flucht
Vor?
Entwendest du dich
Der Zukunft?
Du sagst
Die Ewigkeit ist im Heute
Zusammengeschnurrt
Wie eine Hundeleine
In der Hand des Herrn…
Ich sage
Erinnerst du dich
Wie wir aus dem Fluss steigen wollten
Und du die Dornen und Nesseln scheutest
Die seine Ufer bewachsen…
Liessest dich treiben
Bis zum Kiesstrand
Viel weiter unten
Trotz deines Wadenkrampfs…
Du aber sagst
Selten ist das Herz geworden
Das ich mit meinen Kindern gefüllt
Das ich meinen Kindern mitgeteilt
Das ich meinen Kindern fälle.
Hinter Scheunen und Ställen
Hinter Garagen und Industriemehrzweckhallen
Unter Hochstrassen und Traktorauffahrten
Auf Autobahnraststätten
An Abhängen von Ufer-Serpentinen
Auf abgezäuntem mit Busch und Kraut überwachsenen und Baustangen markiertem Gelände
Auf abendlichen Baustellen und nächtlichen Bushaltestellen
In den Hecken von Autobahnabfahrten
In den kleinen Nachtigallen-Wäldchen am Stadtrand von Catanzaro
In den Reusen nach der Flut und in den Rechen kleinerer Wasserkraftwerke nach der Schneeschmelze
In den Gepäckwagen der Obdachlosen
In pubertären Kinderzimmern
In den Auslagen osteuropäischer Kioske —
Die Sehnsucht nach Inventar:
Aufzählen — Tief aufzählen!
… Il faut cultiver notre jardin…
Es gibt nichts anderes
Es gibt nur das Wandern
Der Zustände. Die Enden
Wenden sich gegen uns
Legen die Fäden bunt
Um unsere Schultern
Stirnen und Sinnen.
Es gibt keine Räder:
Es gibt die Ränder.
An ihnen die Kräuter
Mit ihren Samenkapseln…
Alles fällt und wendet sich —
Alles andere
Gewandtere und Gewandetere
Wird sich erweisen als
Labyrinthen-weglos
Verhindert-reglos.
Die Wiesen leben
Bewiesen neben
All diesen Reben!
Es gibt keine andere
Kultur deren Kontur
Grenze ist und Mitte.
Du bist ein Komtur
(Vulture of culture)
Gehoben aus Gründen
Deren erworbenes Leid
Gewoben aus Bestand statt Bedarf —
Und in dem Rinnen
Von oben herab und in die Hand
Wie das rollende Kies im Strand
Deines Mundes und Grundes
Liegt kein Bäschele und Häschele —
Es gibt nur das Kippen hinüber
In neue Gruben: extrem tot
Extrem lebendig — und dann
Der kreisende Fall des Blatts
Ganz anders als das Ausdrehen der Münze
Als gäbe es nur dieses
Hinauf im Aufwind des Rabatts
Im Aufwind des erdschweren Rabatts…
Auf der einen Seite des Zauns ist
Ordnung
Auf der anderen Seite des Zauns
Nicht.
Du schulterst einen Zaun
Und hackst rechts und links
Du faltest einen Raum
Damit du nicht versinkst —
Es gibt nichts anderes
Es gibt nur das Sprengen
Der Umstände. Die Engen
Drängen uns entgegen
Als könnten sie erheben
Ihre flachen Brüste wie Flügel
In dem Wind unserer Ordnung —
Und Fäden des Regens
Ziehen an unseren Schultern
Füllen den Kelch unserer Stirnen
Streifen den Humus von der Sinnenglatze —
Ja — du: verwischende Gischt!
Im Auftrieb wirst du
Schuppen-mannigfaltig —
Gott in vielen Stufen
Ein Gehänge von Rufen…
Doch nichts hält auf
Die Entwertung der Traube im Wein
Des Glaubens im Keim —
Umschlinge nur deine Schlingen
Umzäune nur deine Zäune
Umkreise nur deine Weisen!
Erst wenn der Garten einer Rippe gleicht
Die ausgebleicht ihren Brustkorb
Ins Azur klafft und klaut —
Die Wiesen grünen
Bühnen der Kyniker:
Die nichts verdienen…
Es gibt keine Mahnung
In den Minen der Ahnung
Und des Blattes:
Die Tat ist Grenze
Berührt im Schwänzeln
Die Mitte. Die Ritte
Auf den ungesagten Ästen
Gestatten einen Aufflug
Über die Schippe der Zäune
Hinüber zum Schäumen der Bäume
Hinüber zum Schimmern der Scherben
Oben auf den Mauern. In den Schluchten sterben
Die Helden. In Bälde
Zähmest du Havarien
Marisken und Leistenbrüche
Beben und Geben. Die Streben
Der Gruben rächen sich an der Last
Mit Nachgeben: all die Knoten
Aus verschobenem Leid
Aus gehobenem Neid
Aus erhobenem Schneid
Aus zerstobenem Gebein…
Erst wenn der Garten einer Rippe gleicht
Die ausgebleicht ihren Brustkorb
Ins Azur klafft und klaut
Wird die eine Seite des Zauns
Die andere Seite des Zauns
Annehmen: erst wenn
Alle Wege
Freigesprengt sind
In verknoteter Ausstielung
Von den Wurzeln des Unkrauts
Von den Tropfen gebläht wie Segel
Während das füchsische Schwenken
Ihres Blütenstandes
Die nahen Weiten
Stempeln. Hochkrempeln
Hochkrempeln die Vorhänge
Die nicht zu beweisen…
Lachszug der Person
Stromauf!
Stromauf!
Jede Schnelle
Mit ihrer Narrenschelle aus Furcht und Hoffnung
Horizont und Fassung einer Person —
Stromauf!
Stromauf!
Ins Reich der rollenden Steine
Der unaufhaltsamen Leichtigkeit einer Strömung
Ins Reich des ewigen Eises
Einer Persönlichkeit
Deren kalbende Inkarnation und Erneuerung
Glazial fruchtreich ist.
Der Saal zu meinem stiernackigen Verlobungsring
Der bald schon kahl einem bussfertigen Absalom harren wird
Beschreitet keine Entwicklungsschritte mehr
In Richtung auf die samtenen Zoten der Wurzelkäfige
In denen hummerliche Nackedeien der Ahnung eines Grusses
Nachspüren ohne jedoch in der Schönheit der Momente
Anders als unwürdig metallen furztrocken und sturztrunken anzulangen —
Ich bete für die Werte der pharisäischen Götter
Die in Kasematten die Wahl treffen für oder gegen
Eine Gesandtschaft an den Hof der europäisch-furtwänglerischen Hortensien.
Der Mann arbeitet nichts heisst
Er verdient nichts während ich
Kind um Kind rauszerre
Aus fremden Frauen.
Sein Geschwätz hilft jenen
Die nicht denken —
Allen. Mir nicht. Ich
Ziehe Gören gross
An deren Rauszerrung ich nicht beteiligt war
Wasche seine ständig verschmutzten und in Unachtsamkeit an den Marktständen zerrissenen Umhänge
Und ziehe nächtens
Im Schatten seines Schnarchens
Neue Unfrager heraus
Aus den fruchtbaren Frauen
Deren Männer von ihm
Denken geheissen werden.
Dächten sie
Was würde aus ihm?
Was würde aus mir?
Da sie aber nicht
Denken sondern nur ergiessen
Kann ich ihn ernähren —
Froh um seine Unwirksamkeit
Die fast Nutzlosigkeit zu heissen ist.
Er denkt und ich dulde —
Wie lange schon
Wie lange noch
Dulde ich sein Denken
Wäre es nicht an der Zeit
Ihn seines Denkens zu entheben
Mich meines Zürnens und Schreiens
Damit er lerne
Dass die Leute nicht denken
Weil sie arbeiten und arbeiten
Um nicht denken zu müssen
Und wiederum
Arbeiten heisst Geld verdienen
Für Versicherungen Häuser Kinder Kleider Ferien und Schminke —
Und die eine oder andere Komödie
Die sie noch besser ablenkt vom Denken
Und zur Prokreation anregt
Die ihn letztlich ernährt.
Ich bin die erste Stoikerin
Das sollte ab sofort jeder wissen —
Ich erdulde ein Denken
Das nichts anderes verdient als
Den Schierlingsbecher.
Singen der Vögel. Über Wiesen
Huscht das Eichhörnchen. Lärm des Fahrzeugs:
Junge baggert. Pollengelb stiebt der
Sand in den Morgen.
Sitze im Türkis-Schatten. Wörter
Fallen drehenden Tanzes in den Sand
Wo sie fest sich umklammern: wartend.
Bald schon ist Mittag.
Während es wieder still im Park wird
Lecken Wörter sich ihre Wunden
Blau und körnig, umkreisen sich in
Nachmittags-Zirkeln.
Gegen drei Uhr bevölkern Mütter
Voller Fürsorge gackernd Bänke…
Wort verstummt. Wir tragen in Schuhen
Sand in den Abend.
Ein milchig-verwaschener Morgen
Als wäre Sommer - nichts
Übrig von dem Zutrauen
Das warm pochte in den Schläfen
Und als ich auf den Balkon hinaustrete
Bläst der Wind kalt an meine nackte Brust.
Als der Wuschelkopf meines Jungen
Die Treppe hinaufkriecht wie jeden Morgen
Muss ich lächeln und fahre ihm durchs Haar
Wie jeden Morgen. Das dumpfe Wummern
Das meinen Schlaf erschüttert und mir
eine Ausrede für den Auszug aus dem Ehebett geliefert hat
Ist noch da - irgendwo auf dem Dach
Oder in der Wand ein Ventilatormotor.
Wir sind wie versehrt
Hier mitten im Leben
Als hätten wir seit dem ersten Kuss
Geschlafen und fänden uns in einer Welt
Die Sehnsüchte und Wünsche nicht kennt
Nicht mehr zurecht
Da unsere eigene Welt uns über unsere Wünsche und Sehnsüchte
Getäuscht hat: als hätten wir je
In der gleichen Welt gelebt…
Meine Frau geht und ich
Beginne einen weiteren Tag
Zu zweit: mein Sohn und ich -
Und hin und wieder der rosa Elefant
Der meine Tochter ist… Später
Als ich die Toiletten und das Bad putze
Spielt der Junge und eine Wärme
Schleicht sich an: Ohnmachts- und Heldenschreie
Mischen sich mit
Fahrzeuggeräuschen und Feuerwehrsirenen
Schlachtlärm mit Todesverzweiflung
Es wird verhaftet
Geschossen und geschlachtet.
Und ich denke
Auf dem Weg in die Bibliothek
Als mein Junge eine Biene gerettet hat
Aus dem Brunnen bei der IBZ
So schiebe ich meine Welt vor mir her
Den ganzen Tag: was soll ich nur tun?
Ich werde sie nicht los -
Als könnte die echte Welt sie auslöschen! -
Und ihre Wertosigkeit leuchtet mir nicht ein…
Genau wie die Werthaltigkeit deses bleichen Tags
Mich an das Maulwurfsgesicht Oswald Grübels gemahnt
Das nicht leuchtet wie dieser Tag -
Ich trage sie mit Leichtigkeit mit mir
Diese Welt
Diese botschaftslose Welt
Ein Fötus und doch
Voll ausgewachsen
Amöbisch und doch
Wie in Stein gemeisselt
Mit einer Leichtigkeit
In den Augen dieses Tags
Als wüchse mir am Kinn ein Pickel
Als mehrten sich die Warzen auf meinen spröden Handflächen…
Ich werde sie nicht los
Weil es sie nicht gibt
Hier mitten im Leben
In sich gekrümmt
Wächst sie weiter
Lauwarm wie die Sonne heute.
Du bist die Wand
Auf die meine Gedichte
Als Menetekel-Schattenwurf
Fallen. - Sie sind Hände
Die nicht zum Greifen
Sondern für Zeichen
Geschaffen sind. -
Erwartest du Absicht
Muss ich dich enttäuschen. -
Der Vorsatz hinter meiner Wand
Ist grösser als dein Verständnis
Und leicht überklingen die Ketten
Seinen Laut. - Im Dunkeln
Kannst du nicht spiegeln
Noch durchscheinen und die Mühe
Mit der ich Zeichen finde und werfe
Zeichnet sich in ihnen nicht ab. -
Du bist niemand im Schweigen
Das für mich beredt ist. -
Die Fassungslosigkeit über meine Rede
Entspricht der Fassungslosigkeit der Rede. -
Der Laut prallt ab und kehrt
Wie zur Fledermaus zurück:
Du bist noch da…
Ja?
Die Reuss fliesst in die Aare und verliert ihren Namen.
Die Aare fliesst in den Rhein und verliert ihren Namen.
Ich habe nie begreifen können
Weshalb Flüsse ihre Namen verlieren.
Ist die Reuss in Luzern der gleiche Fluss wie in Bremgarten?
Die Aare in Bern der gleiche Fluss wie die Aare in Beznau?
Das hat nichts mit dem Wasser zu tun
Das mehr oder weniger Dünger und Gifte mit sich trägt
(Mehr oder weniger in seiner Temperatur schwankt)
Noch mit seiner Geschwindigkeit oder seinen Ufern.
In meiner Kindheit schämte ich mich für die Reuss
Schämte mich und bewunderte sie:
Sie verschwand ohne Gegenwehr in der Aare…
Floss der Rhein durch Basel würde niemand mehr wissen
Dass sein Wasser nur zum Teil sein eigenes ist.
Der Lauf der Reuss bestand und besteht weiter
Der Lauf der Reuss führte und führt weiter Wassser
Nicht von der metallgrünen fast silbernen Qualität der Aare in Bern
Nicht von dem teilnahmslosen Schiffergrün des Rheins in Basel -
Ein grauend-diaphanes Spiegel-Grün
Das Grün der Pfandflaschen die wir im Sommer
Im Freibad sammelten für noch mehr Schleckereien -
All das gibt es weiterhin…
Aber schon in Klingnau ist es vergessen und verschwunden.
Es schmerzt mich noch heute…
Als sei ein Name eine Sache
Des Neigungswinkels oder der geologischen Verwerfungen
Der Kubikliter und Fliessgeschwindigkeit und der Erosionskraft -
Als sei ein Name eine Frage der
Benennung und in letzter Konsequenz
Ohne Belang - austauschbar und nur
Laut.
Die Welt ist ein geschlossenes System wie unsere Blutbahnen
Durch die wieder und wieder das Gleiche
Das Ähnliche fliesst
Das wir Blut nennen…
Von unterschiedlicher Qualität
An unterschiedlichen Stellen
Des Blutlaufs… Hier
Könnten wir es kokoro nennen
Und dort sertse und weiter weg
Sydän…
Gaben wir unseren Kindern Namen
Um sie besser festhalten zu können?
Müssten wir nicht die Ufer
Auf den Namen des Flusses taufen?
Und selbst die Fluren…
Ihre Namen enden in
Abhängen Waldrändern und Mauerflechten
Wie das rosafarbene Verblühen des Rotdorns
Und der Verlust des ersten Milchzahns -
Die ganze Welt hochgeworfen wie eine Münze
In ihren Namen hilflos und unbestimmt
Namen wie bewegliches Gut und Ballast
Plötzliche Erosionsmale
Andauernde und nagende
Zwiespältigkeit - V-Täler
Vom Fieber verheert
Das wie im Gedicht und
Entgegen dem Griff zum Wörterbuch
Hochquillt in die Moosgrube
Unseres Gedächtnisses
Unseres Verständnisses
Dem alles trotz der Namen
Unentrinnbar unerinnerbar
Und
Unbeschreiblich unbenennbar
Bleiben muss selbst im
Nicht vermittelbaren
Festhalten an einem Vorrang
Der nicht anders als im Unverständnis
Seiner Unerheblichkeit
Münden kann: nie
Werde ich verstehen können
Weshalb Flüsse ihren Namen verlieren
Weshalb und wann Namen
Verschwinden können: nie
Werde ich meine Kindheit
Aufhören zu benennen nach dir
Reuss.
Herr ein abgeschlagenes Glied bin ich
So beschnitten ist mein Herz von sich…
Abgewürgte Impulse… Lack ist ab…
Herr ein abgeschlagenes Glied bin ich
Halde voller Dinge die’s nie gab
Schorf bedeckt wie Staub Tapeten-Ich
Herr ein abgeschlagenes Glied bin ich
So gegürtet ist mein Herz von sich.
Die schmale Hand des Glücks
Verstreut auf Wegen
Den Gluten-Regen
In dem das Pfand entrückt -
Das Leben all der Buckel
Verrückt in Eden
Von Asche-Mahden
In denen krähen Gockel -
Das falsche Kinn der Larven
Als Leumund-Gabe
Für Erden-Naben
Durch die erklingen Harfen -
Die Herde voller Wüter
Zerpflückt im Trabe
Die Phrasen-Nebel
In die gesät die Hüter.
Du sollst nichts wollen.
Du bist wie Knollen
Die lang erwarten
Im Dreck die Feuchte
Das Licht. Verkralle
Dich nicht im Harten.
Ein Netz von Heute -
Du sollst nichts sagen.
Du bist ein Schragen
Auf dem der Zorn
Die Zweifel begattet
Von Pilzen. Dorn-
Geweih der Brunft -
Als ob du’s bräuchtest!
Du sollst nicht säumen.
Du sollst nicht bäumen
Auf gegen Mond -
Du fällst als Falte
Ins Beet der Fron:
Es keimt das Korn
Wo sprang Vernunft.
Die Passanten sprechen
Erkundigungen Rückfragen Status- und Lagemeldungen
In ihre willigen Telefone -
Willig wie meine Hefte.
Ich gehe wie ein Kran
Der nachts das Baumaterial
In einer Kiste oder Mulde
Über Baugräben und Rohbauten schwenkt.
Die Passanten treideln
Ihren Tag und ihre Zeitnot
Der Dämmerung entlang:
Ein Gang von Resultaten.
Geduld wächst in mir
Durch lose Ziele und blinde
Motivation. Irre
Ist nicht ein Wort für Langmut.
Die Pfadoffenheit der Passanten
Ist auch nicht sichtbar.
Die Schmiede des Glücks
Glühen vor planbarer Erwartung.
Ich bin eine Mutter
Die sich ein Dasein als Münze erträumt.
Ich gehe durch die Abendstrassen
Wie eine Feder in der Abteilung für Beschläge.
Seine Frau sitzt an seiner Seite
Ihr Gesäss drückt gegen seine Hüfte
Auf der schmalen Couch
Auf der er liegt mit einem Buch in der Hand
Und einigen Gedanken im Kopf
Die er bisher durch den Tag gerettet hat.
Auf das Dach prasselt der Regen
Inständig und ergeben
Man hört es in der Stille.
Seine Frau sitzt an seiner Seite
Er hat das Buch sinken lassen
Und wartet auf ihr erstes Wort.
In ihm beginnen sie bereits zu quellen
Unruhe hat seine Zunge gepackt
Er presst sie gegen Zähne und Gaumen.
Seine Frau sitzt an seiner Seite
Und dreht wie eine Eule ihren Kopf
Mit den leuchtenden grauen Augen
Und wendet dann ihren Oberkörper
Der Druck an seiner Hüfte vergrössert sich
Und schweigt immer noch. Dann
Erlischt das Licht in ihren Augen
Und ihr Gesicht sinkt zu ihm herab
Ihre Lippen kommen auf ihn zu
Wie sich bäumende Wellen oder sich bauschende Wolken
Unerbittlich und inständig
Und er denkt für einen kurzen und blinden Augenblick
Denkt er Nein.
Seine Frau sitzt an seiner Seite
Und er richtet sich auf
Um das Gewicht von Hüfte und Lenden zu nehmen
Dieses wortlose Gewicht eines Körpers
Dessen Mitteilungen er lange schon vermisst und verkennt -
Unter ihren tropfenden Küssen
Spannt sich auf seinen Lippen ein Lächeln
Und kurz nimmt sie
Wie um Atem zu holen
Und er stellt sich eine Hyäne vor
Die den Kopf blutüberströmt und hechelnd sogleich wieder in die Bauchhöhle ihres Opfers tauchen wird
Ihres Opfers denkt er sich
Das schon halb verwest ist
Das von den Löwen als milde Gabe Geiern und Gierigen berlassen wurde
Aber längst hört er den Regen seines eigenen Bluts
Hinter seinen Ohren rauschen und steigt mit seiner Zunge in ihren Rachenraum.
Seine Gedanken zucken in verschiedene andere Richtungen
Als sie sich erhebt
Die Lichter löscht
Zucken in Richtungen
Als mässen sie die Spannweite der Hoffnungen -
Die Hoffnung auf eine Rede von sich und zu sich
Die Hoffnung auf ein ganz und gar leidendes Dasein
Auf eine Objektivität des Subjekts -
Während ihr Küssen ihn befällt
Wie Pilzsporen und der Putsch seines Blutes
In seinem Glied sich zu sammeln beginnt
Wie Pilzsporen bedecken sie sein Denken unter sich zu
Und leidenschaftlich flüstert er
„Un soldat jeune, bouche ouverte, tête nue“
Und während seine Hände bereits unter ihrer Bluse nach Knöpfen suchen
Die wie harte Tumoren auf ihrer Brust blühen
Als kennten sie ihr Schicksal anders -
Wären sie doch Leuchttürme oder Sirenen oder
Augen! - Schweigt sie weiterhin
Und legt ihren schweren Körper leicht auf ihn.
Dann entlädt sich ihr Leib
Wiederholt auf ihn niederstossend
Und erschüttert ihn
Mit kleinen verästelten verzerrenden Schocks
Und sein Schweiss überschüttet sie
Wie das Wasser einer brechenden Dachtraufe.
Er sitzt an der Seite seiner Frau
An ihrem schmerzhaft weissen Körper
Der wie ein blanker Spalt in Zeit und Raum ist
Eine Wunde der Offenbarung
Inartikuliert und dringlich
Und er denkt mit rostigem Hohn und erdigem Zungenlappen
Nach über den blindesten wortlos-langen Augenblick des Tages.
Verarmen - die Kästen und Kassen
Erbrechen. Ihre rechten Winkel
Beugen und ihre Geraden
Schmelzen. Erschliessen
Die Grabmale der Liebe:
Verdünnen die versalzenen Kindheiten.
Auf dass sich jenes Loch des Schreis
In das die Münze der Hoffnung geworfen
Schlösse. Auf dass die Mauern des Stausees
In den der Schlüssel des Glaubens geworfen
Brächen. Auf dass die Rückwand des Schranks
In dem das Kleid der Liebe grünte
Berste. Die Säulen meiner Augen
Tragen unsichere Steppen und
Treppen-Sicheln… Ungewissheit!
… Unwissenheit! Schon zählt ich
Die letzten Dinare und werde
Zwei behalten. Der Kanal
Der uns trennt wie ein Lidschlag
Durchströmt Gesten und Glieder.
Dein Schrei sinkt ein
In die Lederhaut
Doch bin ich nicht und werde es nie sein
Die Saite gespannt auf deiner Kruppe.
Das Weberschiffchen des Mondes
Badet in der Milch aus Scham oder Stern.
Versunken die Reichtümer
Aus Laut und Flut
Aus Flut und Graswurzeln
Beim Übersetzen im Strom.
Ich sollte gehen. Schreiten.
Die Müdigkeit weiten.
Draussen die Nacht.
Im Ofen ein Brot.
Ideen in Not.
Zukunft verflacht.
Die Reize des eigenen Körpers
Beleibten die geistigen Reize…
Die wenigen Worte des Abends
Verjährt bereits wie der Atem
Bewurmen den inneren Pförtner…
Verfallen ins Glück eines Trabens!
Die schlafenden Kinder - die Naben
Deines Gerenns…
Schlafen nur noch
Schreiten ins Doch!
Storno des Wenns…
Ein letztes Gesicht
Erhalten in hastigem Beizen
Im ersten Gedicht.
Als hätt ich vergessen…
Plein de douceur
S’épuisant en épanouissant
Dans la fureur d’attendre!
Décrier l’âge poussin
Der Servilität…
Lampedusa
Einer Liebe
Die im Grausen
Erstarrt.
Die Mobilität -
Qu’elle est débilitante!
Zarte Körper der Medusen
Ein Knospen wider den Osten
Schwerer Schoss
Von der Tröckne befeuchtet
In Stössen erleuchtet.
Als könnt ich vergessen…
Die beiden Mauern sind Friedhofsmauern. Der Raum wie die Zeit, die sie umschliessen, gehört ihnen nicht - sie gehören weder zu diesem Raum noch zu dieser Zeit.
Das sind wir, diese beiden Mauern: umfriedend den Raum der Familie. Darin wird gelebt und gestorben. Es ist ein Raum von einer gewissen Hektik, eine Zeit von einer gewissen Enge.
Unser Bemühen konzentriert sich inzwischen nur noch auf das Umhegen, auf das Begrenzen. Aber das ist eine Lüge: wir sind fallende Steine in einer Bemühung, sich zu erreichen - am Ende des Bogens, den wir um den Raum und die Zeit zu ziehen bemüht sind.
Nein, wir werden uns nicht mehr erreichen. Das Tor ist offen oder geschlossen; es ist unsere Hürde, die uns nicht zu überwinden gelehrt wurde. Die letzte Front, die letzte Fron, die wir zu bewältigen haben: dieses Tor niederreissen.
Aber keiner von uns beiden Mauern bemüht sich darum. Hier geht es nur noch um den Bestand oder um das Bröckeln. Fühlst du, wie das Bröckeln mich aufhält? Ist das Bröckeln gar eine Geste hin zu dir? Ein Stein um Stein Hinüberzerfall zu Dir? Du hingegen siehst noch sehr beständig aus.
Die beiden Mauern beginnen
An der Kirche.
Sie scheiden aussen von innen
Und umringen:
Die bleichen Steine bewachsen
Von den Flechten.
Die leichten Tiere durchrascheln
Das Gerechte.
Doch ihnen liegt
Das Tor im Weg:
Ein Bogen „nun?!“
Und aussen liegt
Der krumme Weg
Ungehegt und stumm.
Nag windet sich.
Was hindert mich
Zum schillernd Licht?
Nag Lindwurm nag
Am blinden Ich
Am wilden Nichts
Damit aufbricht
Was mir gebricht:
Tatschicht um Tatschicht
Plagicht um Plagicht.
Wie kannst du Herr mich Sünder denn lieben?
Ich selbst bin wie ein fliegender Baum
Der ungewollte Frucht brachte und Lieder…
Wie kannst du Herr mich Sünder denn lieben?
Ich falle stehend und wate im Schaum
Der eignen Schuld - schwächstes der Glieder…
Wie kannst du Herr mich Sünder denn lieben?
Ich selbst verzeih mir Luftigem kaum…
Ich widerstehe
Dem bekannten Wort
Dem blossen Staunen
Dem bekleideten Gefühl -
Ich liefere nicht freiwillig ab
Den Zehnten der Hoffnung.
Ich widerstehe
Dem folgsamen Reim
Den blassen Launen
Dem beschreibenden Kalkül -
Ich nehme nicht freiwillig teil
Am Sabbath des Defizits.
Dies ist mein Ja-Wort.
Das ist der Moment.
Du kannst zurück.
Trau dich.
Die Zeit ist deine Wahl:
Du kannst sie durchschreiten -
Du weisst sie zu durchschreiten.
Nichts was da verbrennt
Wird von dir getrennt:
Die Asche ist ein Weiten.
Nach aussen gekehrt
Das Gewebe der Wahl:
Was hinten war
Wird vorne sein.
Die Zeit ist dein Wal.
GAU dich.
Laternen bescheinen
Gerüst aus dem gemeinen
Gestauten Verkehr
Der gehievt auf die Brücke
So weiss wie diese Seiten
Der Angst in den Spreiten.
Und Ambra war -
Wird niemals sein.
Das ist der Moment.
Du kommst zurück
Durchs Öhr geschlüpft.
Über den Körper kann ich kein Gedicht schreiben:
Das Papier auf dem es stehen wird
Verdrängt kaum Raum
Und nur im besten Fall
Wenigstens die Zeit.
Über den Körper kann ich kein Gedicht schreiben:
Die Laute die ich dafür nutze
Schmecken kaum nach Salz
Und nur im besten Fall
Wenigstens nach Tränen.
Über den Körper kann ich kein Gedicht schreiben:
Die Wörter formen Bilder
Die kaum Gestalt werden
Und nur im besten Fall
Wenigstens die Haut eines Ballons.
Gefahren sind
Mir Heimat - Tor
Zu einem Trieb
Befreiend Leib.
Die Spur wird nie
Vom Geist erreicht
Und selten wird
Aus Tieren Kunst.
Und jene Hürde
Die stand vor Neid
Zerschmilzt im Strom
Den noch zuvor
Ich hielt für Brunst.
Find endlich Würde…
Mein Mentor du -
Die Wachheit nächstes
Gefühl der Fährte:
Gewinn an Ruh.
Ich lechze jetzt
Nach dir: ich hechte
Entgegen Pfeil.
Verlier den Dreh.
Nicht mich verletz
Ich so: Gefährte
Der spürte Nächstes.
Erschaffe Steg
Und nichts ist steil.
Vermischt Geschlechter…
Ich wuchs dir zu -
Gewann an Dreh -
Verlor an Ruh’:
Entsprang dem Steg.
Ich wuchs im Nur
Von dir hinweg:
Das Tier im Weg -
Es wurde Reh.
Und jetzt ist Flur
Vor mir wie Rohr:
Ich steh im Flor.
Zerschnitten Schnur
Aus Trug und Näh’.
Betört vom Tor…
Die Largesse der Lakünen
Belässt uns allein
Mit den Lagen des abfallenden Laubs.
Die Blasen der lahmen Lasttiere
Falafeln in die lacklüstere Glas-Falte
Aus der blau die blähenden takelage-losen Segel
Ländern gleich die Lustzapfen der Langmut
Belangen für eine lapislazuli Leiche.
In die Glast-Falte voller Flammen und Lemmatas
Deren Lasur von einer landläufigen Frasur ist
Und aus der numinos und luminös das Lassen
Entgegen dem Hassen lallt um das
Lärchenhelle Blässhuhn in Lappenform zu erfassen.
Denn Listenplätze lullen nur ein.
Lacht ihr nur! Die lässlichen unter ihnen
Werden liefern müssen wie
Lamas und Lavater. Die Lahmheit
Lähmt nicht nur Basen wie
Rammstein sondern auch Laser wie
Leser. Lausfammenmeil halten gilt nicht länger
Weil der Laum gal nicht leckt.
Leckt doch euren Lümmel
Des guten Geschmacks selber. Ich liebe nur
Laibe mit Lattenverstrebung und
Legalzufuhr. Müsst ihr halt selbst lugen
Wie ihr den Lank kriegt.
Als genüge ein Knopfdruck
Um den Menschen zu machen;
Als genüge ein Opfer
Um den Täter zu machen:
Am Geflecht aus dem Kupfer
Der Entmündigung wachen;
Auf das Recht (und mit Hochdruck!)
Zur Versündigung pochen.
Und vermöcht’ ich zu entfachen
Ein Gefecht gegen Opfer
An der eigenen Sache:
Ich ergösse den Tropfen
Auf den Glutstein der Notdurft
Um die Tode zu machen.
Alles rührt mich.
Die Begeisterung meines Jungen fürs Fangen
Und für das mit ihm spielende Mädchen.
Seine blonden Locken und
Seine verkehrt angelegten Sandalen.
Die Libanonzeder und die Blutbuche
Eingeritzt in den Tag.
Sogar eine Ameise könnte auf mein Mitgefühl zählen.
Alles hier draussen ist
Gemalt. Ich fürchte mich
Es könnte ein- und mich
Hinausreissen. Beständig ist nur
Die Gewissheit des Unechten in diesem
Einzig Echten. Ich streiche meinem Sohn über die Locken.
Freiheit ist ein Gefühl
Bevorstehenden Verlusts.
„Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen.“ Matth 28,7
„Paris is for lovers, maybe that’s why I staid only 35 minutes.“ Linus Larrabee in Sabrina (1954)
Geht jetzt. Geht!
Auch du, Lazarus!
Die Welt dreht sich. Wendet
Eure Gesichter nicht zu
Dem Horizont oder den abendlichen Wolkentürmen.
Schaut auf die Staubkörner der Erde.
Und schaut auf sie nicht nur 35 Minuten!
Die Maschinerie stampft wie ein Tier
Vor euch her: erbarmt euch ihrer!
Und die Trennung zwischen Geist und Ding
Kümmere euch nicht und schmerze euch nicht.
Da sind eure Eltern
Ihre Gesichter wie schwindende Segel
Euch zugewandt.
Die Bretter, auf denen ich gehe, halten.
Sie sperren nicht zu:
Hinter ihnen ist nichts.
Die Welt liegt euch zu Füssen.
Die Schärfe weder des Handelns noch der Liebe ist exakt messbar.
Und doch steht da ihr Thron.
Sie sitzen beide darauf. Beide.
Ich schaue auf sie und sehe:
Zwischen ihnen ist keine Trennung
Sondern zwiefache Eintracht.
Das Abwenden
Ihr werdet es sehen
Ist Zuwenden.
Auch mir dreht sich der Kopf.
Frauen und Kinder zuerst! denke ich.
Die Welt bewegt sich weiter
Hat sich schon weiterbewegt: Hasta la vista, baby!
Die Staubkörner in eurem Gesicht sind mein Vermächtnis.
Die Spriessen in euren Sohlen und in euren Augen die Splitter
Werden beim Öffnen ab- und ausfallen.
Segel und Mast sind eins und hier im Dienst der Winde.
Schaut nicht auf die Eingeweide des Horizonts
Nicht einmal 35 Minuten!
Jeder für sich berührt Lazarus.
Das Leben ist kein Sabbatweg.
Ich rede im Imperativ.
Ich bin der Lotse des Kindertages.
Meine Wörter: Möwen
In der Hafendünung.
Die Bojen der Ordnung wippen
Vom Kielwasser des Alltags:
Minzeblätter sorgfältig in Gedichte gelegt.
Ein Glas Hafenwasser gefällig?
Die Wärme deiner Stimme und die Achänen deiner Hände
Erinnere ich hier oben in der Krone
In der Freude der Einsamkeit
In der ich niste.
Wie ist sie doch in die Höhe geschossen!
Ich stehe am Eingang des Winters.
Du liegst nicht mehr bei mir.
Vom Kalben des Traums umbrandet
Erstarre ich in Ohnmacht. Hast du
Das Glas geleert?
Ich Apotheker mit meiner Arnikasalbe!
Zu meinen Füssen kalbern die Kinder.
Jetzt rede ich im Jussiv.
Betäubung wächst von Tat zu Tat
Olympisch und millenarisch.
Friedensgrüsse fallen wie Federn.
Brot und Spiele vorhanden.
Erwachen rächt sich jedes Mal
Heroisch und kalendarisch.
Schuldgefühle schallen in Regeln.
Schrot und Mühle vorhanden.
Ich glaubte wenig mehr an Saat
Im Tag. Ach, Narkose-Naht!
Hut und Reue vergangen…
Verroh ich und animier mich
Korinthisch? Und pillenwahr ich
Miene hüt’ vorm Verlanden.
Auf seiner Seite steht
Ziehen
Auf meiner Seite steht
Stossen
Wir lächeln uns durch die Glastür an und
Ziehen beide
Dann stossen wir
Wörter schwer wie radioaktiver Niederschlag
Wörter gewöhnlich wie das Gespräch zwischen Nachbarn
Wörter leicht wie die Pappelsamen
Wörter besonders und gesondert wie die Seppiheimer
Auch ich bin ein
Bewohner der Sargassosee!
Ich fotografiere nicht
Nie: festhalten heisst verbannen.
Ich aber bin ein Fliessendes
Ein im Treibenden treibend Bleibendes.
Der Muskulus vitiosus ohne den
Mitteilungen unmöglich fehlt mir!
Ich kreise lange im Uhrzeigersinn.
Die Kelpzungen lappen.
Zum Teufel mit dem Individuellen!
Millionenschwärme - Touristen.
Niemand kennt unsere Wege.
Niemand ausser des schwerer werdenden Wassers.
Auch ich bin
Zitronengeruch des Frauenschweisses.
Ein Schwanzgewedel
Das getrieben von der Liebe zur Welle.
Ich schreibe nicht obwohl
Von der Form einer Zunge.
Die Namen bewandert.
Die Bewandtnisse in Teilen aufgereiht.
In den Falten der Wellen metaphysisch
Wachsen uns die Drüsen.
Nein ich brauche wie schmal ich auch bin
Und wenn auch viele keine Ermunterungen.
Der Zündstoff im Individuellen getränkt oder
Erschwommen ist für mich kein Grund für Pflicht.
Und wäre ich Astronaut gefesselt
In den Kessel oder Wein in Fässern -
Niemand in Weiten: niemand
Könnte verschliessen die Zornestore.
Genauso wenig wie meine Ohren
Offen sind im Hoffen
Um erwartbare und nicht nur mögliche
Geschehnisse deren Laich
In der Blüte des Grases
Aufgeht wie die Augen der Vögel
Der zucken-erfüllte Dotter
Eines Gottes in der Stagnation der Erfahrung -
Auch ich bin ein
Bewohner der Sargassosee.
Ich schwimme immer mit dem Strom und zurück
Und in den Kiemen Bläschen-Femen.
Befreiung findet statt im Warten.
Ohne Kraft findet sie statt.
Die Rückkehr schwindet fast in Arten.
Befreiung findet statt im Warten.
Schartenlaib wütet im Patt.
Kattegatt weitet die Naht.
Befreiung findet statt im Warten.
Ohne Bord findet sie statt.
Der Wagen an der Pforte.
Sägemehl im Hals -
Die Lage einer Brache:
Wachstum ist nicht sorgsam.
Sausen in den Ohren.
Waghalsigkeit im Geist.
Die Lage Lüge der Ansichten.
Die Rastlosigkeit der siebenten Stunde.
And still soldiering on!
Das Unbejahte im Nimmerland.
Wachstuch der Schuld.
Die Milch Resultat der Sorge.
Und dann der Flug der Marschflugkörper.
Aufquellender Samen der Furcht:
Rauch der Perspektive.
Im Bast der Tat die Kunde des Rads.
Keine Forderungen - Geduld.
Kein Verlangen - Teilnahme.
Keine Wünsche - Fülle.
Keine Nähe - Gemeinschaft.
Kein Drängen - Erkennen.
Kein Hoffen - ein Glauben.
Keine Brücken - eine Botschaft.
Kein Verlust des eigenen - Gewinn des anderen.
Kein Zaun bis in uns - Perlen auf Ketten.
Kein Häuslebauen - Mieten.
Kein Laub - Nadeln.
Kein Stammeln - Reden.
Keine Furcht - Vertrauen.
Kein Entscheid - Bescheid.
Kein Entfalten - Einfalt.
Keine Äpfel - Erdäpfel.
Kein geschenktes - ein geteiltes Herz.
Keine Liebe - Caritas.
Die Wache fällt
In den Schoss der Freiheit.
Die Arbeit spriesst
Im Bäumen der Möglichkeiten.
In den Namen fällt
Der Funke in den Gaden der Versicherung.
In der Entrüstung dreht sich
Die Blütenzunge nach dem Unerhörten.
In der Frucht des Rumors:
Sukkulentengärten der Mutlosigkeit -
Säuglinge des Mitgefühls -
Nummernschilder der Güte:
Lasst die Schinder nicht
In den Winden der Geschichte zurück.
Auch ich baumele
Baumele von der Sprosse des Präsens.
Die Räume hellen
In den lendenden Lagen auf.
Nun ist es Zeit
Die Opfer mit der Schuld zu konfrontieren
Die Täter mit der Vergebung -
Am Ende der neunten Stunde
Die im dringenden Rat der Kunde und der Klammheit
In den Gumpen der Unzahl
Ausgeleert wird
Wie eine Ohrfeige.
In der Schuld versteift
In der Schuld verstockt
In der Schuld gereift
In die Schuld gelockt.
Wie lockere ich
Diesen Bund?
In der Schuld gezeugt
In der Schuld verdreht
In der Schuld gebeugt
In die Schuld genäht.
Wie lockere ich
Diesen Grund?
Denn jede Tat bringt neu
In mir hervor die Spreu.
Unterbrechungen zählen.
Einbrechen nicht in die Knie
Doch in die gehäuften
Arten von Bücklingen
Die wir vor der Zeit tun
Von der Zeit genötigt.
Fülle der Tatsachen
Die über den immer gleichen Leisten gebrochen
Dir im Tun entgegentreten
Wie zur Audienz
Die zur Rechtsetzung wird
Bevor im Darbar des Zungensprechens
Des noch ungespaltenen Zungensprechens
Ein Verdikt oder eine
Abdikation getroffen werden kann -
Bau der Tatsachen
Aus Nadeln des Bestands
Auf dem schwanken Boden der Realität.
Ziffer um Ziffer zittert auf
(Manche klappern herunter)
Ohne Verzug
Und die Summe aller Unterhaltungen
Hält dich doch nicht auf
Die Haltungen in der flexiblen Erstarrung
Zu bewahren: in allmählicher
In atmender Annäherung der Brust
An die eigenen Grenzen
Während darin pochend
Die Möglichkeiten pausieren
Und die Körner der Schläge
Sich ansammelnd häufen
An den Wänden der Venen.
Herr ich liebe diesen Raum
Den die Menschen dir schufen
Dass du ihn fülltest
In kühler Nähe
Und warmer Ferne -
Ich trete ein und weiss
Um die Möglichkeiten
Die hier nicht mehr möglich
Sondern wahr sind -
Um die Wünsche die hier
Bereits als Wunsch bewirken -
Um die Gebete die hier
Uns an dir
Teilhaben lassen -
An deiner Liebe
Und deinem Erkennen -
Um das Erkennen das hier
Uns wahrscheinlich wird
Weniger fern und das
Dem Tod seinem Schrecken nimmt
Wie der Bosheit
Ihre Kraft über uns
Und den Raum
Da draussen.